Die Apotheken sind bereit für das E-Rezept (96 Prozent). Doch das Einlösen per elektronischer Gesundheitskarte (eGK) ist noch nicht in allen Apotheken möglich – sieben von zehn Kolleg:innen können den Service derzeit anbieten, wie eine aktuelle aposcope-Befragung zeigt.
Seit dem 1. Juli können gesetzlich Versicherte auch mit ihrer eGK elektronische Verordnungen einlösen, flächendeckend ist dies jedoch noch nicht möglich: Rund ein Drittel der Apotheken kann den Service noch nicht anbieten. Das sind die Gründe: das Kartenlesegerät ist noch nicht vorhanden (31 Prozent) und der Softwareanbieter ist noch nicht bereit (59 Prozent).
Während Pharmatechnik sich bereits einsatzbereit gemeldet, genauso wie CGM Lauer, hakt es unter den großen Softwarehäusern noch bei ADG und Noventi. Das ist aber nicht überraschend: Die Anbieter hatten sich über ihren Verband Adas darauf verständigt, den Juli noch zum Probebetrieb nutzen zu könnnen und sich das Plazet von Bundesgesundheitsministerium (BMG) und Deutschem Apothekerverband (DAV) abgeholt. 80 Prozent der Apotheken sollen jedenfalls bis Ende des Monats in der Lage sein, eGK-Rezepte einzulösen, einen gewissen Nachlauf werde es noch in den August hinein geben, heißt es.
Doch die Nachfrage ist ohnehin noch verhalten: Nur knapp ein Viertel der Befragten gibt an, dass der Service bereits nachgefragt wurde. Probleme gab es nur bei wenigen Apotheken, der Großteil (85 Prozent) konnte das E-Rezept per eGK reibungslos beliefern.
Auf der eGK gespeichert ist die Verordnung nicht. Die Arztpraxis erstellt das E-Rezept und lädt es in die Telematikinfrastruktur – möglich ist dies auch im Rahmen der Videosprechstunde. Der/die Patient:in geht in die Apotheke, legt die eGK vor. Diese wird eingescannt und das pharmazeutische Personal kann auf das E-Rezept – auf dem E-Rezept-Server – zugreifen und die Verordnung beliefern. Eine PIN wird nicht benötigt.
Laut Gematik soll bis Ende Juli 2023 ein Großteil der Apotheken hierzulande bereit sein, E-Rezepte über die eGK abzurufen. Seit September 2022 sollten jedoch die Apotheken flächendeckend in der Lage sein, E-Rezepte über die E-Rezept App oder den Papierausdruck einzulösen.
Zur Methodik: In einer aposcope-Blitzbefragung wurden am 10. Juli insgesamt 307 Apotheker:innen und PTA befragt.
APOTHEKE ADHOC Debatte