eGK: PIN dreimal falsch eingegeben, was nun? Sandra Piontek, 30.08.2023 09:36 Uhr
Zu Demozwecken hat ein Apotheker aus dem Raum Thüringen bei seiner elektronischen Gesundheitskarte (eGK) die PIN dreimal falsch eingegeben. „Die Zusatzfunktionen wie beispielsweise der Medikationsplan oder die elektronische Patientenakte waren gesperrt.“ Die Krankenkasse habe auf Nachfrage mitgeteilt, dass es keine technische Lösung für eine erneute Freischaltung gebe und eine neue Karte ausgestellt werden müsse. Wie ist das eigentlich: Können Patient:innen mit einer gesperrten Karte noch E-Rezepte einlösen?
Wird die PIN zur eGK dreimal falsch eingegeben, werden zunächst alle Funktionen, die eine Eingabe der PIN erfordern, gesperrt und sind somit nicht verfügbar. Das kann beispielsweise das Erteilen einer Berechtigung für die elektronische Patientenakte (ePa) für die Ärztin/ den Arzt in der Sprechstunde betreffen. Auf die ePA können Patient:innen selbst zugreifen, sofern sie die Anwendung nutzen sowie auch Mitarbeitende der von ihnen berechtigten Leistungserbringereinrichtungen. Das sind beispielsweise Hausärztin oder Hausarzt sowie deren medizinische Fachangestellte.
Wie kann die Karte wieder entsperrt werden?
Die Karte kann beispielsweise über die E-Rezept-App der Gematik entsperrt werden. „Für die Auskunft zu anderen Möglichkeiten zur Entsperrung der Gesundheitskarte wenden sich Betroffene bitte an die Krankenkassen“, so eine Sprecherin der Gematik.
Mit einer gesperrten Karte kann das E-Rezept in der Apotheke trotzdem eingelöst werden. „Beim Einlösen des E-Rezepts mittels Gesundheitskarte wird keine PIN benötigt, sodass die Einlösung auch mit gesperrter Karte funktioniert“, so die Sprecherin.
Wie lange dauert die Entsperrung?
Sind die Zusatzfunktionen durch Falscheingabe der PIN gesperrt, kann die Entsperrung über die E-Rezept-App sofort erfolgen: „Dafür ist die Kenntnis der PUK erforderlich, die Versicherte zusammen mit ihrer PIN erhalten“, so die Sprecherin.
Der Apotheker aus Thüringen ist trotzdem nicht zu 100 Prozent von der eGK überzeugt: „Ich sehe ein großes Hindernis in den Seniorenheimen oder überhaupt bei älteren Personen. Es ist schnell passiert, dass der PIN falsch eingegeben und die PUK verlegt wird. Die Entsperrung mag für technisch fitte Menschen leicht von der Hand gehen“, so der Apotheker, aber man habe beispielsweise auch im Hinblick auf die Corona-Zertifikate gesehen, wie viele ältere Menschen Schwierigkeiten hatten, die Zertifikate per QR-Code auf das Handy zuladen. „Wir wurden tagtäglich mehrfach gebeten auszuhelfen, ich sehe da noch schwarz für die E-Rezept-Zukunft.“