Apo-Discounter: Neuer Name, neues Geld, neues Ziel

E-Rezept: Versender will Umsatz verdreifachen

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Berlin -

Apo-Discounter gehört neben DocMorris und Shop Apotheke zu den führenden Versendern in Deutschland. Der neue CEO Dr. Oliver Scheel hat bereits zahlreiche Umstrukturierungen angestoßen. Jetzt wird auch der Firmenname ausgetauscht: Aus Apologistics, der Kapitalgesellschaft hinter der Gruppe aus Leipzig samt niederländischem Ableger, wird „Apo.com Group“. Mit Blick auf das E-Rezept wurde auch ein Umsatzziel ausgegeben – und frisches Kapital eingesammelt.

Mit der Umbenennung ist laut Unternehmensangabe auch eine Neuausrichtung als Health-Tech-Unternehmen mit dem Fokus auf eine Zwei-Marken-Strategie verbunden. Die Zahl der insgesamt neun unterschiedlichen Webshops in Deutschland, Österreich und Polen soll reduziert werden; hierzulande will man sich künftig auf die beiden Flaggschiffe Apodiscounter und Apo.com fokussieren.

„Mit der Apo.com Group nutzen wir die Erfahrung und Reichweite von Deutschlands drittgrößter Online-Apothekengruppe Apologistics und richten diese im Hinblick auf zukünftige Health-Tech-Märkte neu aus“, so Scheel. „Vor allem die Einführung des E-Rezepts ist eine historisch einmalige Wachstumschance für die deutschen Online-Apotheken und wird die Arzneimittelversorgung in unserem Land für immer verändern.“

Der Versandhandel stehe mit der Einführung des E-Rezepts vor einer gravierenden Marktveränderung mit sehr großen Wachstumschancen. „Das E-Rezept vereinfacht die Online-Bestellung erheblich und wird zu höheren Einlösequoten für Online-Apotheken führen.“ Mit der Reichweite aller Shops sei man die drittgrößte Versandapotheke in Deutschland und werde durch das neue E-Rezept-Geschäft weiter stark wachsen. Bei flächendeckender Einführung des E-Rezepts im kommenden Jahr sei eine Verdreifachung des Jahresumsatzes von zuletzt 200 Millionen bis 2025 realistisch.

Scheel bestätigte die Prognose, dass in fünf Jahren etwa 20 Prozent aller Rezepte online eingelöst werden, sodass sich das Rezeptgeschäft in Deutschland nachhaltig verändern wird. Entsprechend sieht er die Einführung des E-Rezepts als „Modernisierungsschub für die Digitalisierung des Gesundheitswesens und der Arzneimittelversorgung in Deutschland“.

Mit Blick auf die dafür anstehenden Investitionen hat der Investor THI noch einmal einen „signifikanten zweistelligen Millionenbetrag“ investiert. Ihm gehört damit etwas mehr als die Hälfte, der Rest liegt bei der Familie um Firmengründer Helmut Fritsch. Bereits im Februar 2018 war die Beteiligungsgesellschaft der Familie um Tobias Hagenmeyer bei Apologistics eingestiegen. Auf 60 Millionen Euro summierte sich das Investment der ehemaligen Eigentümer des Getriebebauers Getrag, später flossen weitere 10 Millionen Euro.

Auch in Leipzig will man künftig Services bieten, die über die einer klassischen Versandapotheke hinausgehen. Um Menschen bei ihrem therapiebegleitenden und präventiven Gesundheitsmanagement zu unterstützen, setzen Scheel und sein Team auf KI-gestützte Logistik, digitale Services und pharmazeutische Kompetenz in der individuellen Beratung. Bereits jetzt sei die hauseigene Logistik mit ihren robotergestützten Picksystemen bereits führend; auch die Arzneimittelsicherheit sei auf höchster Stufe.

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