eGK ist Auslaufmodell

E-Rezept: „Versender werden nicht aufgeben“

, Uhr
Berlin -

Die Rezepteinlösung über die elektronische Gesundheitskarte (eGK) schützt Apotheken aktuell vor der Rezeptabwanderung hin zum Versandhandel. Noweda-Chef Dr. Michael P. Kuck betonte jedoch, dass Apotheken sich aufgrund dessen nicht zu sicher fühlen dürfen.

Die eGK zeige beim E-Rezept derzeit eine erfreuliche Entwicklung: Die massenhafte Abwanderung in den Versandhandel bleibe vorerst aus. Denn wer schicke schon seine eGK nach Holland? Ist damit die Massenabwanderung abgesagt? „Ich fürchte nein“, so Kuck bei der Generalversammlung der Noweda.

Er verwies darauf, dass die „digitale Identität“ die eGK bald ablösen werde. „Die eGK ist ein Auslaufmodell.“ Das sei auch richtig, denn die eGK sei nicht anwenderfreundlich: „Man kann seine Medikation nicht einsehen, man kann nichts vorbestellen, man kann keine Termine buchen.“ Die Menschen wollten Online-Services, auch und gerade in der Apotheke.

Die Versender und ihre Investoren würden nicht so einfach aufgeben, mahnte Kuck. Die Apotheken müssten sich künftig in einem Markt behaupten, in dem sich das E-Rezept auch ohne eGK durchsetze. „Nur mit der Karte wird sich der Abstand auf Dauer nicht halten lassen.“

Deshalb sei der Zukunftspakt Apotheke wichtiger denn je, denn er biete all das, was Apotheken bräuchten, um im Sturm zu bestehen. Aktuell sei es die einzige digitale Gesamtlösung am Markt, die – sofern Apotheken diese Möglichkeit aktiv für sich nutzen – auch in Zukunft vor Rezeptabwanderung zum Versandhandel schützen könne.

Kuck sprach von einem von Apothekern beherrschten Bollwerk, an dem sich der Versandhandel und alle anderen Interessenten, die E-Rezepte abgreifen wollten, die Zähne ausbeißen würden. „Unsere digitale Infrastruktur ist damit viel mehr als eine Webseite oder eine App. Sie sorgt dafür, dass alle digitalen Wege in die Vor-Ort-Apotheke führen.“

Dabei sei garantiert, dass diese Infrastruktur immer apothekerbeherrscht bleibe. Über die Noweda behielten die Apothekerinnen und Apotheker die Kontrolle – und nicht anonyme Shareholder, denen die Apotheke gleichgültig sei. „Das ist essenziell, denn wer die digitale Infrastruktur beherrscht, beherrscht den digitalen Zugang in die Apotheke. Wenn ich Apotheker wäre, würde ich das nicht irgendwelchen Firmen anvertrauen, die nicht apothekerbeherrscht sind.“

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Lesen Sie auch
Mehr zum Thema
Neue Geschäftsleiterin
Phoenix: Kilbertus rückt auf
Umfrage zu Lieferengpässen
Skonto: Phagro bleibt hart
Mehr aus Ressort
Gesund.de kooperiert mit Medatixx
Per CardLink: E-Rezept von Praxis an Apotheke
Erstmals mehr als 100 Millionen Euro
2025: Noch mehr Geld für die Gematik

APOTHEKE ADHOC Debatte