„Es gibt noch Unsicherheiten“

E-Rezept: Sorge wegen Pflege- und Heimversorgung

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Berlin -

Mit Anspannung wird der 1. Januar in Bezug auf die Verpflichtung des E-Rezepts von vielen Apothekenteams erwartet: „Im Handverkauf läuft es zum Großteil reibungslos. Die Baustellen sehe ich in den Bereichen der Heimversorgung und des Pflegedienstes“, so Alexander Eschrich, Inhaber der Bodden Apotheke in Stralsund.

Innerhalb der vergangenen zwei bis drei Monate habe Eschrich etwa 600 E-Rezepte pro Monat bearbeitet: „Der Großteil läuft ohne Probleme vor allem im Handverkauf“, so der Inhaber. Insgesamt stehe er dem E-Rezept positiv gegenüber, sieht aber durchaus auch Verbesserungspotenzial. „Das man als Apotheke nicht mehr zwangsweise zur Arztpraxis muss, wenn es Änderungen an der Verordnung gibt, ist sehr praktisch. Davon profitieren auch die Patienten.“ Seine Apotheke sei digital optimal aufgestellt: „Die Technik haben wir. Auch etwa 90 Prozent der umliegenden Arztpraxen sind bereits sattelfest. In manchen Bereichen ist der Ablauf jedoch noch zu unausgegoren“, so der Approbierte.

Der Workflow sei im Hinblick auf Pflegedienst und Heimversorgung bisher noch gestört: „Ich habe große Befürchtungen, was ab 1. Januar tatsächlich passiert. Die Baustellen sehe ich vor allem auf den sogenannten Sonderwegen außerhalb des normalen Handverkaufbetriebes“, so der Apotheker. Die Frage ist: „Wie findet das Rezept den Weg in die Apotheke? Denn Ärzte verlangen oftmals den Weg über elektronische Gesundheitskarte, was nicht optimal umsetzbar ist“, so der Approbierte.

Die Übergangslösung zur Verblisterung der Medikamente für Heimbewohner:innen bewertet er ebenso positiv: „Es ist zwar definitiv noch keine finale Lösung, aber immerhin gibt es mittlerweile eine Regelung. Trotzdem haben wir immer noch Stress mit der Bearbeitung von E-Rezepten in diesem Bereich“, so Eschrich.

Dennoch: Im Hinblick auf Hochpreiser bringt er weitere Kritik an. „Ich finanziere manche Medikamente unfreiwillig bis zu anderthalb Monate vor. Das kommt durch die Chargen-Übermittlung zum Monatsende zustande, wenn der Patient sein Präparat nicht sofort abholt. Bei Arzneimitteln wie Bisoprolol macht es weniger aus als bei Medikamenten, die hochpreisig sind“, so der Apotheker. Im Hinblick auf die Arbeitsprozesse bei Abholern bzw. Botenvorgängen gebe es deshalb noch Verbesserungspotential: „Solche Vorgänge bergen immer ein Retaxrisiko. Man weiß bis jetzt noch nicht, was da noch auf uns zukommt“, so der Inhaber.

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