Innovationsfonds fördert eRIKA

Schutzengel dank E-Rezept: Millionen für Barmer-Modellprojekt

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Berlin -

Das von der Barmer initiierte Projekt „eRIKA“ wird ab Oktober 2022 für die kommenden vier Jahre mit 11,74 Millionen Euro aus dem Innovationsfonds gefördert. Das geht aus dem kürzlich übermittelten Förderbescheid hervor.

Ziel des Projekts ist es, mit einem digital gestützten Prozess zwischen Versicherten, Arztpraxen und Apotheken auf Basis des E-Rezeptes Medikationsfehler zu vermeiden. „Das E-Rezept zeichnet bislang den analogen Prozess der Verordnung in der Praxis bis zur Abgabe in der Apotheke nach. Die Digitalisierung der Arzneimittelverordnungen bietet zudem die Chance, die Arzneimitteltherapiesicherheit für die Patientinnen und Patienten deutlich zu erhöhen“, sagt Professor Dr. Christoph Straub, Vorstandsvorsitzender der Barmer. „eRIKA“ entwickle den jetzigen E-Rezept-Prozess weiter. Die neue Versorgungsform werde in Nordrhein-Westfalen, Berlin und dem Saarland realisiert.

Schutz vor vermeidbaren Risiken

Straub: „Durch ‚eRIKA‘ werden vielfältige Risiken bei der Therapie mit Medikamenten praxistauglich und effizient reduziert.“ Das Projekt habe vier zentrale Elemente: Arztpraxen würden zum Zeitpunkt einer Verordnung über die Gesamtmedikation von Patienten informiert und elektronisch bei der Prüfung der Therapiesicherheit unterstützt. Patienten erhielten immer einen aktuellen Medikationsplan. Arzneimittel würden in der Apotheke inklusive ihrer Chargennummer zentral mit Bezug zum Patienten dokumentiert. Bei chargenspezifischen Risikosignalen könnten die Betroffenen durch ihre Ärztinnen und Ärzte identifiziert und geschützt werden.

Werde „eRIKA“ später Teil der regulären Versorgung, könne das Projekt Millionen Patienten helfen. Auch das Risikomanagement bei der Verordnung von kindsschädigenden Arzneimitteln bei Frauen im gebärfähigen Alter ist Gegenstand des Projektes „Trotz Contergan-Skandal belegen Datenanalysen, dass Schwangeren noch immer kindsschädigende Medikamente verordnet werden. Mit ‚eRIKA‘ lassen sich solche fatalen Verordnungsfehler vermeiden“, so Straub.

Mehrere Partner an Bord

Dem Konsortium von „eRIKA“ gehörten neben Konsortialführer Barmer die AOK Nordost, die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Westfalen-Lippe und die Universitäten Bielefeld, Wuppertal und Köln an. Mit an Bord seien außerdem die Gematik, das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) und Patientenvertreter. Darüber hinaus arbeite eine Vielzahl weiterer Kooperationspartner mit oder unterstützte das Projekt im wissenschaftlichen Beirat durch ihre Expertise.

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