Mehr Geld in Fokusregion

E-Rezept: Lerntage in Praxen und Apotheken

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Berlin -

In Westfalen-Lippe – und mit Abstrichen in Schleswig-Holstein – sollen die Praxen ab morgen verstärkt auf das E-Rezept setzen. Doch vielerorts fehlen noch Erfahrungen mit den digitalen Prozessen. Um die Berührungsängste abzubauen, bietet der Verein E-Rezept-Enthusiasten begleitete Praxistage an, an denen Ärzt:innen und Apotheker:innen gemeinsam üben können. Außerdem soll das Förderprogramm des Vereins ausgeweitet werden, der womöglich bald prominente Verstärkung erhält.

Zwei Aktionstage in Nürnberg und Dortmund haben die Enthusiasten schon absolviert. DEr Verein unterstützt die Praxen und Apotheken mit Infomaterial für Patient:innen, Vor-Ort-Betreuung und Sofort-Hilfe der Softwarehäuser. Das Konzept soll jetzt ausgeweitet werden: „Wir setzen nun einen Schwerpunkt bei den Fokusregionen und bieten aktive Unterstützung für möglichst jede Apotheke und jede (Zahn-)Arztpraxis, die sich bei uns meldet“, sagt Ralf König, Vorsitzender der E-Rezept Enthusiasten.

1500 Euro Prämie für Apotheken

Der im Mai gegründete Verein hat es sich zum Ziel gesetzt, die Verbreitung des E-Rezepts voranzutreiben. Zu den Mitgliedern des Vereins zählen auf Unternehmensseite etliche Schwergewichte der Branche – Softwareanbieter, Plattformbetreiber, Apothekenkooperationen, Telemedizinanbieter und Versandapotheken.

Kernstück ist das Förderprogramm, bei dem digitalaffine Arztpraxen und Apotheken eine Fördersumme von 3000 beziehungsweise 1500 Euro ausgezahlt bekommen. Insgesamt soll rund eine halbe Million Euro an Leistungserbringer ausgeschüttet werden, die das E-Rezept intensiv testen. In den Bundesländern Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Schleswig-Holstein wurde die regional verteilte Fördersumme bereits ausgeschöpft.

Damit die Beteiligung in der Roll-out-Region Westfalen-Lippe weiter anzieht, soll der Fördertopf noch einmal erhöht werden. „Ich bin zuversichtlich, dass uns das auch gelingt“, sagt Ralf König, Vorsitzender der E-Rezept Enthusiasten. Das Geld kommt von Spendern und den Mitgliedern. Aktuell werden Gespräche mit großen einem potenziellen Neuzugang geführt.

Erst Papier, dann eGK

Aktuell wird viel über den Weg des E-Rezepts gesprochen. Weil die Gematik-App noch nicht verbreitet ist und es gegen den Versand der Token per Mail datenschutzrechtliche Bedenken gibt, will die Gematik möglichst schnell das eGK-Verfahren etablieren. Doch Apotheker König hat auch nichts dagegen, wenn es zunächst mit dem Ausdruck losgeht: „Wir werden immer wieder gefragt, wie wir dazu stehen, dass die E-Rezepte ausgedruckt werden. Wenn auch nicht der Weisheit letzter Schluss, so ist es eine praktikable Übergangslösung auch im Sinne mancher Patient:innen.“

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