Vorbestellfunktion als Mehrwert

E-Rezept: Lauterbach plant Roll-out ab Sommer

, Uhr
Berlin -

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach dringt auf einen deutlichen Schub für digitale Gesundheitsanwendungen mit konkreten Verbesserungen für Patienten und Mediziner. Das E-Rezept genügt ihm in der heutigen Form zwar nicht, dennoch soll es einen Roll-out geben.

Es gehe nicht um eine andere Form der Dokumentation und Archivierung der Medizin, die immer gemacht worden sei, sagte der SPD-Politiker am Dienstag bei der Fachmesse DMEA in Berlin. Es gehe um eine bessere Medizin, die sonst nicht mögliche Dinge ermögliche, und wo der Nutzen im Alltag gespürt und erlebt werden könne. Dafür solle nach der Sommerpause ein Strategieprozess mit Einbeziehung aller Beteiligten begonnen werden. Zugleich gelte es, die technischen Voraussetzungen weiter auszubauen.

Beim E-Rezept könne es etwa nicht nur darum gehen, dass man künftig einen QR-Code in die Apotheke bringe, sagte Lauterbach. Überlegt werde etwa, ob damit auch Medikamente vorbestellt werden könnten, die beim Abholen dann schon dort seien. Nach Angaben der zuständigen Gesellschaft Gematik wurden seit Oktober 2021 mehr als 10.000 E-Rezepte eingelöst. Lauterbach sagte, er nehme an, dass in der Testphase die Marke von 30.000 Rezepten bis zum Sommer erreicht werde und dann auf ein vollständiges Ausrollen gesetzt werden könne.

Der Minister nannte die nach langem Gezerre gestartete elektronische Patientenakte (ePA) eine „Kernanwendung“, deren Nutzbarkeit ebenfalls beschleunigt werden müsse. Die E-Akte als freiwilliges Angebot für die 73 Millionen gesetzlich Versicherten war 2021 mit einer Testphase gestartet und soll mehr Funktionen bekommen. Bei der Vernetzung der Praxen gab es teils Verzögerungen. Die Ampel-Koalition strebt an, dass für die Nutzung der E-Akte das Prinzip „Opt out“ kommen soll – also, dass man aktiv widersprechen muss und nicht aktiv einwilligen.

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Lesen Sie auch
Neuere Artikel zum Thema
Mehr zum Thema
„Apothekenbetrieb stark beeinträchtigt“
Ärger mit Apotechnik bei Software-Umstellung
„Es gab einen Bugfix“
CGM: Problem bei Gematik-App behoben
Mehr aus Ressort
Zweifel an Nutzen und Datensicherheit
Umfrage: Akzeptanz für ePa sinkt
Nur 1 Prozent aller Einlösungen
CardLink: Gedisa feiert 50.000 E-Rezepte
Opt-Out war politische Entscheidung
ePA: Datenschützerin fordert leichteren Einspruch

APOTHEKE ADHOC Debatte