Vor einem Jahr wurde das E-Rezept flächendeckend eingeführt – allerdings noch nicht für alle Rezeptformen. Doch der Start war holprig. Und noch immer läuft längst nicht alles glatt, wie ein aktuelle aposcope-Befragung unter den Apothekenteams zeigt.
Die gute Nachricht zuerst: Nur 7 Prozent der befragten Apotheker:innen, PKA und PTA finden, dass die Verarbeitung von E-Rezepten schlecht oder gar sehr schlecht läuft. 39 Prozent bewerten den Umgang damit als sehr gut oder gut, weitere 54 Prozent finden, dass es mal besser und mal schlechter läuft.
Im Vergleich zum Papierrezept ist der Zeitaufwand bei der Bearbeitung niedriger, finden 29 Prozent. Gleich hoch, sagen 31 Prozent. Größer, geben 38 Prozent zu Protokoll. Keine Einigkeit also.
Die Herausforderungen sind noch immer dieselben wie zum Start im Januar:
Außerdem werden aufwändige Dokumentationen im Falle von Lieferengpässen, der hohe Aufklärungsbedarf bei Kund:innen und Herausforderungen bei Rezepturen genannt.
Zudem geben sieben von zehn befragten Apotheker:innen, PKA und PTA an, dass zu oft Ausfälle beim E-Rezept vorkommen, die die Arbeit in der Apotheke behindern. 65 Prozent finden, dass es häufig Probleme bei Korrekturen gibt.
Dass es durch das E-Rezept vermehrt Retaxationen gibt, sagen nur 29 Prozent – vier von zehn Kolleg:innen können der Aussage nicht zustimmen. Zudem zeigt sich, dass die Zusammenarbeit mit den Praxen gut funktioniert, denn 69 Prozent finden, dass die Arztpraxen bei Rückfragen rund um das E-Rezept kooperativ sind.
Dass das E-Rezept den Versandhandel massiv gestärkt hat, denken 72 Prozent der Teilnehmenden.
Der Großteil der E-Rezepte (Mittelwert 68 Prozent) wird durch Stecken der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) in der Apotheke eingelöst. 20 Prozent werden auf Vorlage des Papierausdrucks beliefert. Über Plattformen wie Gesund.de und IhreApotheken.de kommen 7 Prozent der E-Rezepte in den Apotheken an, 5 Prozent über die Gematik-App und 4 Prozent über CardLink.
Zur Methodik: Im Rahmen der aposcope-Befragung wurden vom 12. bis 17. Dezember insgesamt 354 Apotheker:innen, PKA und PTA befragt.