Ein Jahr retaxfreie Belieferung

E-Rezept: Freie Apothekerschaft fordert retaxfreie Testphase

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Berlin -

„Es kann nicht sein, dass Apotheken nicht versorgen können, weil technische Abläufe nicht funktionieren“, findet Reinhard Rokitta, Vorstandsmitglied und Schatzmeister der Freien Apothekerschaft. Die Forderung deshalb: eine retaxfreie Test-Phase für das E-Rezept.

Nachdem bereits die IG Med für eine Rückkehr zu Muster-16 plädierte – zumindest so lange, bis das E-Rezept zuverlässig beliefert werden kann – äußerst sich nun auch die Freihe Apothekerschaft zur anhaltenden Problematik. „Der Vorstand ist der Meinung, dass es in dem Gesetzestext konkret an vielen Stellen hinsichtlich der Verantwortlichkeit mangelt“, erklärt Rokitta. „Sämtliche Unzulänglichkeiten werden auf die Apotheken abgewälzt, obwohl diese nichts für die in Teilen dilletantische Vorgehensweise können.“

Damit gemeint seien nicht nur technische Störungen der TI, sondern auch die „mangelnde Informiertheit der Bürger:innen“. Dies müsse Konsequenzen mit sich bringen, findet Rokitta: „Wenn die Politik es nicht schafft, Klarheit zu schaffen, dann kann es nur eines geben: Aussetzung des E-Rezepts, bis die komplette Technik ohne Ausfälle läuft.“ In die Verantwortung seien dafür sowohl die Gematik als auch das Bundesgesundheitsministerium (BMG) zu nehmen.

Testphase gefordert

„Es kann nicht sein, dass Apotheken nicht versorgen können, weil technische Abläufe nicht funktionieren. Hier muss erst einmal Sicherheit für die Apotheken und Arztpraxen geschaffen werden. Wenn das der Fall ist, sollte es eine zwölfmonatige Testphase geben, in der keine Ausfälle verzeichnet werden dürfen“, so die Forderung der Freien Apothekerschaft.

Rokitta geht näher auf die Bedingungen ein, die dem Testzeitraum zugrunde liegen sollten: „In dieser Testphase ist eine Retaxation durch die Krankenkassen ausgeschlossen, und die Krankenkassen müssen Rückmeldungen geben, in welchen Fällen retaxiert worden wäre.“ Die Freie Apothekerschaft verstünde darunter ein partnerschaftliches Verhalten, so Rokitta weiter. „Daran könnte man auch sehen, dass der Politik und der GKV an einer guten und sicheren Versorgung der Patienten gelegen ist.“

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