Friedenspflicht für 2024

E-Rezept: „Es muss ein Retax-Verbot geben“

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Berlin -

Das E-Rezept soll zum 15. Januar bis auf Ausnahmen verpflichtend werden. Viele Apotheken sehen dem mit großer Sorge entgegen. Mehr noch: „Es muss ein generelles Retax-Verbot für E-Rezepte geben“, fordert Peter Lang, Inhaber der Apotheke im Kaufland in Limburg.

Im Prinzip hake es an allen Ecken und Enden: „Die Telematik stürzt ständig ab, und die Prozedur des Einlesens dauert viel zu lange, so dass sich Warteschlangen bilden“, so Lang. Zudem sei eines der größten Probleme auch die Chargenübermittlung: „Sobald ich in meinem Programm ein Medikament über die Botenliste einordnen möchte, wird die Charge nicht übermittelt. Das ist die in Bezug auf die Retaxgefahr eine Katastrophe“, ärgert sich der hessische Apotheker.

Bei allen Schickern beziehungsweise Abholern sei deshalb oberste Vorsicht geboten: „Wir müssen bei solchen Vorgängen im Grunde so tun, als sei der Kunde in der Apotheke, um die Prozedur ordnungsgemäß abzuschließen. Das ist der reinste bürokratische Irrsinn“, so der Inhaber. Die Kontrolle sei im Nachhinein schwer: „Wenn der Vorgang einmal abgeschlossen ist, ist das E-Rezept weg und man hat keine Möglichkeit der Nachkontrolle. Man sieht es schlicht nicht mehr“, so der Inhaber, der sich sicher ist, dass es regelrecht Retaxen zum E-Rezept hageln wird.

Dazu komme, dass oftmals die Signatur des verschreibenden Arztes nicht mit der des signierenden Arztes übereinstimmt. „Das heißt, Arzt A verschreibt und Arzt B signiert. Wie sollen wir denn sowas heilen?“ fragt sich Lang. Im selben Haus ginge es noch: „Man kann die Patienten zurückschicken oder selbst eben in die Praxis gehen, aber bei Arztpraxen, die weiter weg sind, sieht es schon schlecht aus.“

Deshalb hat Lang eine klare Forderung: „Es muss eine absolute Friedenspflicht her. Die Abda muss für das Jahr 2024 ein generelles E-Rezept-Retax-Verbot verwirklichen. Wir haften alle mit unserem Privatvermögen, diese E-Rezepte sind im Moment existenzgefährdend, und wir alle stehen kurz vor dem Abgrund“, appelliert Lang.

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