Probleme für immobile Patienten

E-Rezept: Apotheker und Ärzte beklagen Lücken

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Berlin -

Das E-Rezept bietet für die Belieferung von Heimpatientinnen und -patienten keinen Vorteil. Bei einem gemeinsamen Treffen der Apotheker- und Ärzteschaft in Mecklenburg-Vorpommern wurde über diese Umsetzungsprobleme und weitere Versäumnisse der Politik gesprochen.

Die Apothekerkammer und der Apothekerverband Mecklenburg-Vorpommern luden die Ärztekammer und Kassenärztliche Vereinigung ein, um über die Umsetzungsprobleme bei elektronischen Verordnungen zu beraten. Zwar sei das E-Rezept „grundsätzlich ein Vorteil für die Arzneimitteltherapie“, es wurden jedoch auch gleichzeitig Versäumnisse festgehalten: Insbesondere bei der Belieferung von Patientinnen und Patienten in Pflegeheimen und bei der Versorgung der Bevölkerung in ländlichen Regionen, in denen keine Apotheke vor Ort ansässig ist, träten Probleme auf.

Ausdruck ist keine Lösung

Immobile Patientinnen und Patienten in Pflegeheimen könnten die Arztpraxis, in der die Verschreibung der Arzneimittel erfolge, nicht aufsuchen. Und der Transport des Rezeptes von der Arztpraxis in die Apotheke könne nicht mehr an einen Boten delegiert werden. Jetzt sei entweder die elektronische Gesundheitskarte in der Apotheke vorzulegen oder eine App nötig, die pflegebedürftige Menschen oft nicht nutzen könnten, um die Verordnung der Apotheke zu übermitteln. Wenn die Arztpraxis ein 2D-Code generiere und ausdrucke, würden die Vorteile der elektronischen Verschreibung relativiert. Auch Rezeptsammelstellen seien betroffen. Die Ärzteschaft in Mecklenburg-Vorpommern forderte bereits die Möglichkeit der Direktzuweisung für heimversorgende Apotheken sowie Apotheken, die Rezeptsammelstellen beliefern.

Dr. Georg Engel, Präsident der Apothekerkammer Mecklenburg-Vorpommern, kritisiert, dass die Politik schlichtweg versäumt habe, diese analogen Prozesse mitzudenken und an digitalen Vorgaben anzupassen. Pflegeheime sollen 2025 integriert werden. Dann können Ärzte elektronische Rezepte direkt an das Heim schicken, das die Verordnungen an die gewünschte Apotheke weiterleitet. Diese Lösung komme aber viel zu spät. Die Politik müsse jetzt Rahmenbedingungen schaffen, die es Praxen und Apotheken ermögliche, ohne zusätzliche Bürokratie bei ausbleibender Honoraranpassung, die Versorgung aller Patientinnen und Patienten sicherzustellen.

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