E-Rezept: ADAC spielt Apotheke Laura Schulz, 28.09.2024 08:35 Uhr
Alles Wichtige in einer App: Dieses Ziel verfolgt der ADAC mit seiner „Medical App“. Seit 2021 sammelt der Automobilclub hier entsprechende Partnerangebote, um von Symptombewertungen über Videosprechstunden, Terminbuchungen vor Ort bis hin zur Arzneimittelbestellung alles bieten zu können. Für Letzteres holte man sich 2022 IhreApotheken.de ins Boot. Problematisch wird es aber, wenn der ADAC selbst als Apotheke auftritt – ein Eindruck, der sich bei einer aktuellen Social-Media-Anzeige durchaus aufdrängt.
„Entdeckt die Apothekenservices in der ADAC Medical App. Bestellt alles bequem in der lokalen Apotheke vor. SpartEuchWege“, heißt es hier. Und weiter: „Statt mehrmals in der Apotheke stehen: Arznei vorbestellen, nur einmal gehen. E-Rezepte einlösen, Medikamente vorbestellen: die Apothekenservices der ADAC Medical App.“ Für den Durchschnittsbetrachter wirkt es, als sei hier der ADAC selbst die Verbindung zur Apotheke vor Ort. Besonderer Service oder Bagatellisierung der Apotheken-Services?
Im Oktober 2021 ging der ADAC mit der App an den Start, hierbei ging es in erster Linie um telemedizinische Hilfe auf Reisen für Premiummitglieder und Inhaber einer ADAC-Auslandskrankenversicherung. Wer unterwegs von egal wo einen deutschsprachigen Arzt erreichen wollte, konnte das nun über den Partner Medgate. Dies sollte eine Lücke bei der medizinischen Versorgung im Ausland schließen.
Aus Medgate (heute Teil der Otto Group) wurde mit der Zeit Teleclinic (DocMorris). Für die Terminkoordination mit Ärzt:innen vor Ort kam Doctolib hinzu, Symptome können über den Partner Infermedica gecheckt werden. Arzneimittelvorbestellungen gehen seit zwei Jahren über IhreApotheken.de – dank der Kooperation mit der Gedisa für CardLink nun auch für E-Rezepte.