Alternative zu Papierausdruck und App

E-Rezept: Ab Sommer per eGK

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Berlin -

Bislang können Patient:innen ihre E-Rezepte über die App der Gematik einlösen oder einen Papierausdruck aus der Arztpraxis mitbringen. Ab Sommer 2023 soll auch per Einstecken der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) in der Apotheke eine Einlösung möglich sein.

Ende Januar hatte die Gematik die neue technische Spezifikation zur Einlösung von E-Rezepten mittels eGK veröffentlicht. Um die Sicherheit zu erhöhen, sollte demnach sichergestellt werden, dass der Patient oder die Patientin tatsächlich in der Apotheke ist, wenn das E-Rezept eingelöst wird. Für den Anwesenheitsnachweis wird der bestehende Konnektor um das „Modul Popp“ (Proof of Patient Presence) erweitert. Eine PIN-Eingabe ist dann nicht erforderlich, die eGK dient als Mittel zur Autorisierung.

Laut Gematik ist diese nun im Einvernehmen mit den Gesellschaftern – also dem Bundesgesundheitsministerium, Ärzten und Apothekern sowie Kassen und PKV – sowie dem Bundesamt für Sicherheit in der Informations­technik (BSI) und dem Bundesbeauftragten für den Datenschutz und Informationsfreiheit (BfDI) abgestimmt worden.

Dadurch wird der Abruf von E-Rezepten in der Apotheke über die eGK möglich. „Die Umsetzung durch die Gematik, die Dienstleister der Krankenkassen und die Apothekenverwaltungssysteme folgt in den kommenden Monaten“, heißt es. Dieser „digitale und niedrigschwellige“ Weg der Einlösung ergänze die Wege des Papierausdrucks und der E-Rezept-App.

„Technische Anpassungen müssen nun am E-Rezept-Fachdienst, dem Versicherten­stammdatenmanagement (VSDM) und von den Software-Häusern der Apotheken bereitgestellt werden“, so die Gematik. Für die Konnektoren sollen demnach keine Updates notwendig sein, die Rezepteinlösung per eGK soll ab Sommer 2023 möglich sein.

TI-Score zeigt KIM-Verfügbarkeit

Außerdem lässt sich ab sofort über den TI-Score der Gematik einsehen, zu welchem Grad der Dienst KIM (Kommunikation im Medizinwesen) in den verschiedenen Apothekenverwaltungssystemen (AVS) verfügbar ist.

Von 18.000 Apotheken in Deutschland verfügen knapp laut Gematik knapp 2000 über eine KIM-Adresse, genutzt werde der Kommunikationsweg aber bislang vor allem von Ärzt:innen und Zahnärzt:innen. KIM vernetzt die verschiedenen Akteure des Gesundheitswesens miteinander, vor allem für heimversorgende Apotheken biete dies Vorteile: „Rück- und Verständnisfragen an Ärzt:innen können einfach und schnell gestellt werden“, so die Gematik.

Eine Erhebung bei den Softwareherstellern habe allerdings ergeben, dass bisher nur ein AVS die „definierten Merkmale“ erfülle, die anderen Anbieter müssten demnach noch KIM-Implementierung beginnen.

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