CardLink wurde extra für die Versender als Äquivalent zur Stecklösung der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) in den Apotheken konzipiert, als erster Anbieter hat DocMorris bereits einen Vorsprung verschafft bekommen. Doch auch in den Vor-Ort-Apotheken könnte das Verfahren bald Einzug halten. Als erster Player am Markt nannte Gesund.de schon vor Wochen einen Preis, jetzt werden die an der Plattform teilnehmenden Apotheken informiert, auch das Marketing wird bereits erarbeitet.
Klarer Anspruch der Plattform im Rennen mit den Versendern um die E-Rezepte: wieder für „gleich lange Spieße sorgen“. Die am Mittwoch an den Start gegangene Lösung von DocMorris wurde durch das Team von Gesund.de getestet. Es habe mal besser und mal schlechter geklappt, sagt Geschäftsführer Dr. Peter Schreiner. Aber: „Es ist fahrlässig, darauf zu setzen, dass die Technik wackelig bleibt.“ Daher werde seine Plattform sobald es geht nachziehen. Man sei im Zulassungsprozess und rechne im Mai mit einer Freigabe.
Dass CardLink zukünftig eine entscheidende Rolle spielen wird, glauben auch die an Gesund.de angeschlossenen Apotheken. Bei einer über die Plattform durchgeführten Umfrage unter 962 Teilnehmenden gaben über 43 Prozent an, dass der Anteil der über CardLink eingelösten E-Rezepte im kommenden Jahr bei über 20 Prozent liegen wird. An einen Anteil von unter 10 Prozent glaubten nicht mal 15 Prozent der Teilnehmer:innen.
Ändern wird sich aus Kundensicht nicht viel. Ähnlich wie bei DocMorris wird nach der Freigabe durch die Gematik der neue Weg in der App hervorgehoben. Alles sehe so ähnlich aus wie bisher. Auch an der künftigen Bearbeitung über das Warenwirtschaftssystem der Apotheke werde sich nicht viel ändern.
Gesund.de will auch Vorbehalte der Apotheker:innen gegenüber CardLink angehen. Es gehe darum, jetzt zusammenzuarbeiten, um gegen den Versandhandel zu bestehen.
Etwa Dreiviertel der teilnehmenden Apotheken haben sich bereits für die Integration von CardLink angemeldet, 99 Euro monatlich verlangt die Plattform dafür. Mit enthalten ist dabei auch individualisiertes Werbematerial, das die Apotheken für die Kundenkommunikation nutzen können, wie zum Beispiel Flyer.
Auch eine Kampagne zum Start bei Gesund.de ist geplant: Mit „Halts dran, habs drauf“ soll umfangreich beispielsweise auf Plakaten auf den neuen Einlöseweg aufmerksam gemacht werden. Ob es final bei dem Claim bleibt, steht aber noch nicht fest.
CardLink sei unter Rekordtempo in den Markt gebracht worden, so Schreiner, daher hoffe man nun ebenso schnell mitmischen zu können. Direkt nach der Ankündigung für das Verfahren im vergangenen Herbst habe sich Gesund.de an die mögliche Umsetzung für die eigene Plattform gemacht. Dass noch keine genaue Aussage zum Start gemacht werden könne, sei schade. „Vielleicht wird es Mitte Mai oder Ende Mai, spätestens aber Juni.“ Hier sind gerade alle Mitbewerber ähnlich zum Abwarten aufgefordert.
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