Das CardLink-Verfahren beschert den Apotheken zufriedene Kundinnen und Kunden. Denn über den Einlöseweg können sie vor der Abholung sehen, welche Arzneimittel verordnet wurden. Die Olympia-Apotheke Durmersheim profitierte bereits davon, bevor die Vor-Ort-Apotheken eingebunden waren. Denn ein Kunde holte sich extra die App der Shop Apotheke, um seine Rezepte zu prüfen, sie dann aber vor Ort bei Karin Schlenker einzureichen.
Seit fast einem Jahr kann Shop Apotheke CardLink als Einlöseweg für E-Rezepte anbieten. Nach DocMorris erhielt Redcare als zweiter niederländischer Versender die Zulassung. Das neue Verfahren wird seitdem stark beworben, unter anderem mit Günther Jauch. Die Verbraucher:innen werden dabei auch über die Vorteile aufgeklärt. Dass das mitunter nach hinten losgehen kann, zeigt ein Beispiel aus der Olympia-Apotheke.
Dort nutzte ein Kunde die Shop Apotheke-App. „Er hat sie sich gleich am Anfang geholt und seine Rezepte darüber angeschaut“, sagt Heiter Schlenker, der im Betrieb seiner Frau mit anpackt. Im Anschluss sei er in die Olympia-Apotheke gekommen, um sie einzulösen. Mittlerweile bietet auch der Betrieb selbst das CardLink-Verfahren an. „Es wird ordentlich genutzt.“ Das Verfahren sei auch beworben worden – und werde weiterhin empfohlen etwa Kund:innen, die Medikamente bestellen und deshalb öfter in die Apotheke kommen müssten.
Allein in den ersten drei Monaten habe es rund 800 Transaktionen gegeben. „CardLink ist dafür gut, dass man schauen kann, was verordnet wurde“, sagt Schlenker. Zuvor hätten die Kund:innen beim E-Rezept nicht mehr den gewohnten Überblick gehabt, der beim Muster-16 noch gegeben war. Die Patient:innen wissen damit auch, ob die E-Rezepte bereits signiert seien.
Jede Abfrage kostet die Apotheke Geld. „Ich frage mich, warum wir dafür zahlen“, kritisiert Schlenker. Früher hätten die Praxen die Rezeptvordrucke auch kostenlos erhalten. Schätzungsweise 20 Prozent des Ertrags aus den tatsächlich getätigten Bestellungen entfielen auf Gebühren, die die Gedisa fordert. „Und dann kommt noch die TI, Shopsystem, Lieferung, PayPal auf Zusatzverkäufe und vieles mehr“, rechnet er vor.
Im ersten Quartal will die Gedisa rund 300 Euro von der Olympia-Apotheke. Darin ist das Paket S bis Anfang Juli sowie der Verbandsrabatt von 75 Euro enthalten. Für die Apotheke habe CardLink den Vorteil, dass bei Gematik-Störungen oder anderen Ausfällen Rezepte dennoch übertragen werden können.