Bereits im Frühjahr hatte die Gedisa angekündigt, CardLink in einer standeseigenen und diskriminierungsfreien Variante bereitstellen zu wollen. Zunächst war man noch von einem zeitnahen Start ausgegangen, inzwischen steht fest, dass es August werden wird. Dafür konnte sich die Verbändetochter bei einigen Partnern stark machen für die eigene Lösung, weshalb nun schon 15 Anbieter von Apps im Boot sind.
Wie bereits in den vergangenen Wochen von den beiden jeweiligen Unternehmen kommuniziert, werden A-plus Service, also die Kooperation Wave von Pharma Privat, sowie Sanacorp für die Kooperation Mea die standeseigene Lösung nutzen. Hinzu kommen nun weitere 13 Kooperationspartner: Aporadix, Apotechnik, Apozin, Apotheken.de, Gesund.de, IhreApotheken, MAK Marketing für aktive Kollegen, Mauve, Medicon, MediMan, Noventi, Pharmagest und Pharmatechnik.
„Gemeinsam mit unseren Partnern sind wir davon überzeugt, mit dieser großen Lösung eine echte Antwort auf den internationalen Versandhandel zu haben“, so die Gedisa. Denn mit CardLink hätten die Vor-Ort-Apotheken Gelegenheit, ihr Angebot zu erweitern und sich als Versorger im digitalen wie im lokalen Bereich zu positionieren. „Die Zukunft der Vor-Ort-Apotheken ist unser gemeinsames Ziel.“
Die Gedisa arbeitet bereits daran, die interessierten Apotheken vorab zum Verfahren aufzuklären, auch wenn dieses voraussichtlich erst ab August zur Verfügung steht. Für dieses Jahr sind zudem noch weitere Services geplant: Zusammen mit den beteiligten Landesapothekerverbänden und -vereinen – alle außer Westfalen-Lippe – soll es dem Vernehmen nach bald ein gemeinsames Retaxportal geben. Zudem sollen künftig auch ein Tool für die digitale Signatur kommen sowie eine noch bessere Anbindung an die verschiedenen Warenwirtschaftssysteme, um hier barrierefreies Arbeiten gewährleisten zu können.
Obwohl die Apotheken die Gedisa über ihre Verbandsbeiträge mit einem zweistelligen Millionenbetrag finanziert haben, hält das Unternehmen jetzt bei CardLink noch einmal die Hand auf:
Als Transaktion wertet die Gedisa jede Anfrage von Versicherten an die CardLink-Infrastruktur, „die eine SMS-Token-basierte Authentifizierung und die Abholung eines VSDM-Prüfnachweises nach sich zieht“. Über die Anbindung von Drittanbieter-Apps, wie also die Wave- und die Mea-App, zählt die Gedisa die Transaktionen pro Apotheke und pro Anbieter – falls mehrere genutzt werden – und zeigt diese aufgeschlüsselt im eigenen Portal.
Sobald 80 Prozent des zuvor gewählten Transaktionslimits erreicht sind, bekommt die Apotheke eine Benachrichtigung im Apothekenportal und per Mail. Dann könne entschieden werden, ob weitere Transaktionen gebucht werden sollen. Ist das Volumen aufgebraucht und die Apotheke bucht nichts dazu, ist bis zum Folgemonat keine CardLink-Transaktion mehr mit der Apotheke möglich. Versicherten wird dann in den entsprechenden Apps angezeigt, dass CardLink in der Apotheke aktuell nicht verfügbar ist. Zum 1. des Folgemonats startet dann wieder das übliche gebuchte Paket.
Die Gedisa selbst hat offen gelassen, ob die Marktpartner gegebenenfalls noch zusätzliche Kosten erheben. Zumindest bei Wave und Mea sollen sich die Paketpreise für die jeweiligen Anwendungen hierdurch nicht erhöhen. Genauso wie auch schon Wave-Geschäftsführer Oliver Prönnecke ankündigte, werden auch bei der Sanacorp „keine zusätzlichen Kosten für die CardLink-Funktion der Mea-App entstehen“.
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