Noch kein Nachfolger

Bericht: Leyck Dieken geht Ende des Jahres

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Berlin -

Die Digitalisierungsgesetze lassen noch immer auf sich warten, Ende April vermeldete ein Pressebericht, dass Gematik-Chef Dr. Markus Leyck Dieken seinen Posten abtreten müsse. Nun seien die Verhandlungen zum Aufhebungsvertrag abgeschlossen, Ende des Jahres soll es demnach so weit sein.

„The Pioneer“ berichtete Ende April, dass Leyck Dieken seinen Posten als Gematik-Chef abgeben müsse. Er sei einigen im Ministerium „zu selbstbewusst und eigenständig“ geworden und habe sich mit einigen Beamten dort überworfen, hieß es in dem Bericht.

Ein Sprecher des Gesundheitsministeriums dementierte dies damals auf Anfrage, Leyck Dieken genieße das Vertrauen des Bundesgesundheitsministers. „Sein Vertrag läuft bis Mitte 2024“, zu Personalspekulationen äußere man sich nicht.

Laut „The Pioneer“ habe sich Lauterbach damals nur hinter den Gematik-Chef gestellt, weil die Bedingungen für die Trennung noch verhandelt sein worden. Nun sei der Aufhebungsvertrag zwischen Leyck Dieken und dem Bundesgesundheitsministerium geschlossen worden. Ende des Jahres soll es so weit sein, ein Nachfolger sei aber noch nicht gefunden. Ein potenzieller Kandidat habe abgesagt, so „The Pioneer“.

Angeblich habe Leyck Dieken ausgehandelt, bis Ende des Jahres noch regelmäßige Ministertermine bekommen, „um die Gematik-Themen an der zuständigen Abteilung vorbei zu besprechen“, heißt es im heutigen Bericht von „The Pioneer“.

Lauterbach unzufrieden mit Neuaufstellung

Die Gematik soll verstaatlicht und von einer GmbH in eine Anstalt des öffentlichen Rechts umgewandelt werden. Aktuell hält das BMG 51 Prozent, der Rest liegt bei Kassen sowie den Verbänden im Gesundheitswesen. Die Neuaufstellung sei aber noch nicht final besprochen, berichtet „The Pioneer“, Lauterbach sei nicht zufrieden mit den Plänen, dass der Bund dann nur noch 33 Prozent der Anteile halte, heißt es.

Leyck Dieken ist von Hause aus Internist und Notfallmediziner und war 2019 von Lauterbachs Vorgänger Jens Spahn (CDU) zum Chef der Gematik gemacht worden. Für Schlagzeilen sorgte gleich zu Beginn die Tatsache, dass er deutlich mehr Gehalt bekam als sein Vorgänger. Leyck Dieken war lange in der Pharmabranche: Ab 2013 leitete er die Geschäfte von Ratiopharm, davor war er für die Biotechfirma InterMune und Novartis Vaccines sowie Novo Nordisk tätig. Seit 2018 baute Leyck Dieken in Berlin das Deutschlandgeschäft des japanischen Herstellers Shionogi auf.

 

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