Shop Apotheke wirbt bei Bild.de für das E-Rezept – und die Redaktion liefert gleich den passenden Beitrag dazu: „Warum funktioniert E-Rezept nicht wie in der Werbung?“ TV-Promi Günther Jauch halte ja nur seine Karte ans Handy.
„In der Werbung mit TV-Legende Günther Jauch wirkt alles so einfach: Einfach die Krankenkasse-Karte ans Handy halten“, schreibt Bild. Aber das klappe nicht überall so gut: „Bild dokumentiert, wo es seit der bundesweiten Einführung des E-Rezepts im Januar 2024 noch Probleme gibt.“
Abda-Präsident Thomas Preis beschreibt, dass es nach der bundesweiten Einführung bei jedem fünften E-Rezept Probleme gegeben habe. So viele seien es heute nicht mehr, aber: „Das System läuft noch immer nicht rund.“ Denn die Bedürfnisse aller Beteiligten sollten berücksichtigt werden – aber dies könne zu neuen Hürden führen. „Das System ist nicht für alle gleich komfortabel.“
Preis verweist auf fehlende Arztunterschriften im Zusammenhang mit der Stapelsignatur. „Jede Apotheke kann von viel zu vielen gefrusteten Patienten berichten, die sich oft mehrmals täglich in der Apotheke erkundigen, ob das Rezept endlich abgerufen werden kann. Sind Patienten in Zeitnot oder nicht mehr gut zu Fuß, ist jeder zusätzliche Weg eine unnötige Belastung. Außerdem binden die zahlreichen Nachfragen in den Apotheken zusätzlich das ohnehin schon knappe pharmazeutische Personal.“
Im Bericht moniert der Hausärzteverband, dass ein bereits signiertes E-Rezept aktuell nicht einfach korrigiert werden könne. Außerdem werden die wiederholten Ausfälle thematisiert. Gematik und Bundesgesundheitsministerium (BMG) sehen keine flächendeckenden Probleme.
„Das Nachsehen haben in jedem Fall die Patienten. Wenn sie dringend benötigte Medikamente wie Antibiotika oder Asthmasprays nicht bekommen, ist im Einzelfall ihre Sicherheit gefährdet“, so Preis. Das Problem dürfe sich bei der elektronischen Patientenakte (ePA) nicht wiederholen.