Warum die Feurig-Apotheke?

Auswahl der „E-Rezept-Apotheke“

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Berlin -

In knapp einer Woche soll das E-Rezept in der Modellregion Berlin-Brandenburg an den Start gehen. Für einen ersten Test wurde die Feurig-Apotheke von Konstantin Lamboy auserkoren. Warum ausgerechnet er? Das weiß der Apotheker selbst nicht so genau. Aber viele Faktoren sprachen für seine Apotheke.

In der Fokusregion Berlin-Brandenburg sollen im Verlauf des dritten Quartals bis zu 120 Apotheken und 50 Arztpraxen aufgeschaltet werden. Die sogenannte Hyper-Care-Phase beginnt aber am 1. Juli zunächst mit nur einer Apotheke und einer Praxis. Mitte des Monats soll der Kreis der Nutzer:innen dann erweitert werden, sodass zumindest jedes Softwarehaus eine Apotheke im Netz hat.

Lamboy ist für das Design des Feldversuchs nicht zuständig, wie er gegenüber APOTHEKE ADHOC betont. Deshalb kann auch er nur Mutmaßungen anstellen, warum er zunächst die einzige Apotheke in Berlin sein wird, in der E-Rezepte getestet werden. Eine Voraussetzung war sicherlich, dass er schon in einem früheren Projekt des Deutschen Apothekerverbands (DAV) beteiligt war.

Zweiter Punkt: Lamboy rechnet mit der Rezeptabrechnungsstelle Berliner Apotheken (RBA) ab, die zum Berliner Apothekerverein (BAV) gehört. Damit ist die Standesvertretung möglichst eng an dem Feldversuch beteiligt. Partner der RBA ist zudem das ARZ Haan, an dem wiederum der Apothekerverband Nordrhein (AVNR) mehrheitlich beteiligt ist.

Dritter Punkt: Lamboy arbeitet mit der Software Ixos von Pharmatechnik. Das Starnberger Softwarehaus hatte offenbar schon im Modellprojekt zu überzeugen gewusst. Die anderen Anbieter werden allerdings schnell nachziehen und nach allem was man hört, wird das Gesamtprojekt an der Apothekensoftware auch nicht scheitern. Sorgen bereiten wohl eher die Systemhäuser der Ärzt:innen.

Das führt zum vierten Punkt, der für die Feurig-Apotheke sprach. Eine Hausarztpraxis ist im selben Haus untergebracht. Dr. Shahin Mirkouhi wird die ersten E-Rezepte ausstellen. Apotheke und Praxis arbeiten auch sonst gut zusammen. Und: Mirkouhi verwendet in seiner Praxis der Software Quincy des Anbieters Frey, das als vermutlich einziges System schon „E-Rezept-ready“ ist.

Erst im August läuft dann die „Enhanced-Care-Phase“ an. Und bis zum Ende des dritten Quartals sollen 50 Arztpraxen und 120 Apotheken angeschlossen sei. Die Pilotphase läuft in vollem Umfang also womöglich nie unter Volllast, wenn das System am 1. Oktober auch schon bundesweit geöffnet werden soll. Die Gematik nimmt jedenfalls Anmeldungen zu diesem Stichtag an. Theoretisch können dann schon überall in der Republik E-Rezepte auftauchen.

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