Unternehmensbetrieb stark beeinträchtigt

Arztsoftware: Hackerangriff auf Medatixx

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Berlin -

Der IT-Dienstleister Medatixx, der jede vierte Arztpraxis in Deutschland mit Software versorgt, ist Opfer einer Ransomware-Attacke geworden. Dabei seien „wichtige Teile des internen IT-Systems“ verschlüsselt worden. Infolgedessen seien die Erreichbarkeit sowie der gesamte Unternehmensbetrieb derzeit stark beeinträchtigt.

Seit Mitte vergangener Woche werde an der Wiederherstellung der eigenen Infrastruktur gearbeitet, teilte das Unternehmen in Eltville mit. In den nächsten Tagen würden die bekannten Rufnummern und Mailadressen der zentralen Services und der Niederlassungen schrittweise wieder in Betrieb genommen.

Bislang gibt es keine Hinweise, dass durch den Angriff auch die digitale Infrastruktur des Gesundheitswesens in Deutschland betroffen ist. „Nach jetzigem Stand richtete sich der Angriff gegen Medatixx als Unternehmen, nicht gegen unsere Kunden“, teilte Medatixx weiter mit. Die Funktion der Praxis-Verwaltungssysteme (PVS) sei „nach heutigem Erkenntnisstand nicht betroffen“.

Ob und in welchem Umfang Daten auch entwendet wurden, sei zum heutigen Zeitpunkt nicht bekannt. Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass bei Medatixx gespeicherte Daten entwendet wurden, so die beiden Geschäftsführer Jens Naumann und Dr. Jan Oliver Wenzel. Als Vorsichtsmaßnahme empfiehlt das Unternehmen seinen Kunden und Vertriebspartnern, ihre Passwörter von verschiedenen Systemen zu ändern. Die Ermittlungsbehörden und die zuständige Datenschutzbehörde wurden eingeschaltet.

Medatixx gehört wie ADG zur Merckle-Gruppe und bietet verschiedene Softwareprodukte für Ärzte an und ist mit einem Marktanteil von mehr als 28 Prozent die Nummer 2 nach CompuGroup Medical (CGM).

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