Das E-Rezept sorgt nicht nur in Praxen und Apotheken für Herausforderungen, sondern auch bei den Rechenzentren. In den vergangenen Tagen war die Aufregung bei Kunden des ARZ Haan groß: Die Server des Rechenzentrums waren so belastet, dass E-Rezepte nicht empfangen konnte. Die Gründe sind komplex, aber das Problem ist behoben.
E-Rezepte verschiedener Apotheken steckten in der Datenautobahn fest und konnten nicht beim Rechenzentrum abgerufen werden. Betroffen waren verschiedene Warenwirtschaftssysteme. Ein Grund waren unkoordinierte Abfragen, die die Server zum Erliegen brachten. Auch andere Rechenzentren waren betroffen.
Das ARZ Haan konnte das Problem kurzfristig beheben, heißt es in einem Infoschreiben an die Apotheken. Wichtig: Laut Rechenzentrum sind keine E-Rezepte verlorengegangen, sondern nunmehr sicher eingegangen und befinden sich in der Verarbeitung.
Rund 40.000 Zugriffe pro Stunde laufen beim ARZ Haan auf. Ein E-Rezept ist 100 Zeilen lang; wenn die Koordination der Datenmengen fehlt, sind die Server schnell überlastet. Ein einheitliches Vorgehen könnte dem Problem vorbeugen. Denn jedes Softwarehaus hat andere Abläufe. Und auch die Apotheken schicken Rezepte selbst ans Rechenzentrum. So habe beispielsweise eine Apotheke aufgrund einer Fehleinstellung ein E-Rezept innerhalb eines Tages 45.000 Mal abgefragt. Die Folgen waren Datenstau und Serverausfall.
Dass das Szenario in der Pilotphase nicht durchgespielt werden konnte, lag daran, dass schlichtweg weniger E-Rezepte auf einmal übermittelt wurden. Es wurde keine millionenfache Datenmenge verarbeitet. Und auch die Schnittstelle zur Warenwirtschaft muss modernisiert werden, um künftigen Serverausfällen vorzubeugen.
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