Apotheker zum E-Rezept: „Patienten sollen Randzeiten nutzen“ Sandra Piontek, 18.01.2024 10:47 Uhr
Wer am späten Vormittag in die Apotheke geht, der muss länger warten. Die Erfahrung hat jedenfalls Jörg Brinckmann gemacht: „Zwischen 10 und 11 Uhr braucht eigentlich niemand in die Apotheke zu gehen. Da ist das System überfordert, und alles dauert noch länger als sonst“, sagt der Inhaber der Kreuz-Apotheke im brandenburgischen Neuenhagen.
Es sei jeden Tag dasselbe Spiel: „In meiner Haupt- sowie Filialapotheke stellen wir täglich fest, dass die Gematik zwischen 10 und 11 Uhr überlastet ist“, so Brinckmann. Patienten und Patientinnen, die zu dieser Zeit in die Apotheke kämen, müssten mit längeren Wartezeiten rechnen. „Die Bearbeitung der E-Rezeptverordnungen dauert ohnehin schon länger, als es bei Papierrezepten üblich war“, so der Apotheker. „Aber in dieser Zeit funktioniert so gut wie gar nichts oder nur sehr schleppend.“
Auch mit Abstürzen des Systems kämpfe er täglich: „Wir haben sogar mehrfach am Tag Ausfälle. Dann müssen wir alles runterfahren und neustarten“, berichtet er. Auch den Support habe er bereits mehrfach kontaktiert: „Es wurde alles kontrolliert und der Techniker nach den Ursachen gefragt. An unserer Hardware liegt es aber wohl nicht“, so Brinckmann.
Das decke sich auch mit den Überlastungszeiten in seiner Filiale: „Dort haben wir dieselben Probleme zur gleichen Zeit. Ich nehme an, die Gematik ist einfach überfordert, so der Inhaber. Deswegen rät er: „Patienten sollten besser die Randzeiten nutzen, wenn nicht zeitgleich noch etliche andere nach dem Arztbesuch versuchen, die Rezepte abzurufen.“