Scanacs ermöglicht Apotheken die Direktabrechnung. Doch so ganz fliegt das Konzept nicht, denn eine flächendeckende Nutzung ist nicht möglich. Der Grund: Gemäß einiger Arzneimittelieferverträge gilt ein monatlicher Abrechnungszyklus. Darum sollen jetzt Apotheken aktiv werden. In einer Mail fordert Scanacs die Apotheken auf, Kontakt mit dem Landesapothekerverband (LAV) aufzunehmen und das Thema zu platzieren.
Scanacs stellt Apotheken die technische Infrastruktur für die Direktabrechnung mit den Krankenkassen bereit. So können E-Rezepte in eigenem Namen und auf eigene Rechnung abgerechnet werden. Das Geld geht direkt auf das Konto der Apotheke und die Liquidität durch eine flexiblere Abrechnung gestärkt.
Die Direktabrechnung ist nach § 300 Sozialgesetzbuch (SGB V) zwar möglich, doch ganz so einfach ist die Sache nicht. Denn einige Arzneimittellieferverträge legen monatliche Abrechnungszyklen fest. Diese werden der digitalen Realität längst nicht mehr gerecht, heißt es dazu von Scanacs in einer Mail, die an Apotheken in Niedersachsen verschickt wird.
So sei in Baden-Württemberg beispielsweise die wöchentliche Direktabrechnung bereits etabliert und führe zu einer spürbar schnelleren Zahlungsabwicklung. „Dies stärkt die finanzielle Stabilität der Apotheken und trägt zur langfristigen Sicherstellung der flächendeckenden Arzneimittelversorgung bei“, so Scanacs.
Das Ziel müsse es sein, die Liquidität der Apotheke durch eine flexible Abrechnung zu stärken und somit auch die Belieferung von Hochpreisern zu sichern. Daraus ergibt sich, dass ein zielgerichteter Dialog zwischen Krankenkassen und Verbänden unerlässlich ist, um die Anpassung vertraglicher Rahmenbedingungen an heutige digitale Möglichkeiten fortzuführen. „Wir bitten Sie um Ihre Unterstützung, unser gemeinsames Anliegen bei den Entscheidern einzubringen, um den Gestaltungsprozess voranzutreiben“, wirbt Scanacs bei den Apotheken und liefert einen Formulierungsvorschlag „als Anregung“ mit Botschaften an den Landesapothekerverband und der Bitte um Unterstützung.
„Für Eilige“ liefert Scanacs ein fertiges Dokument, das nur mit Unterschrift und Apothekenstempel versehen werden und an die zuständige Stelle versendet werden muss. Im Fall der Apotheken in Niedersachsen ist das Schreiben an den LAV Niedersachsen – Berend Groeneveld – adressiert. Darin heißt es: „Wir sehen in der Einführung des E-Rezepts und der damit verbundenen Direktabrechnung eine bedeutende Chance, durch eine gestärkte Liquidität unsere Effizienzreserven zu heben und für die Zukunft wettbewerbsfähig aufgestellt zu sein.“
Apotheken würden von kürzeren Zahlungszyklen profitieren und so auch in Zeiten hohen Kostendrucks und der Arzneimittelversorgung wirtschaftlich stabil zu bleiben. „Wir sind überzeugt, dass die notwendige Anpassung der bestehenden Arzneimittellieferverträge – mit Blick auf eine flexible, digitale Abrechnung – nicht nur unser wirtschaftliches Fundament festigt, sondern auch die langfristige und flächendeckende Versorgung der Patienten sichert.“
Bürokratie werde abgebaut und ein Schulterschluss mit den modernen Abrechnungsstandards anderer Bundesländer erreicht. „Wir bitten Sie daher eindringlich, dieses Thema in Ihre Arbeit einzubeziehen und im Gespräch mit den Krankenkassen zu unterstützen.“