Boitzenburg in Brandenburg

Apotheke geschlossen: ERx-Terminal im Frischemarkt

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Filialleiterin Magdalena Haczkiewicz sorgt für die reibungslose Nutzung des E-Rezept-Terminals im Boitzenburger Edeka.Foto: APOTHEKE ADHOC
Berlin -

Seit mehr als zwei Jahren fehlt im brandenburgischen Boitzenburg eine Vor-Ort-Apotheke. Die etwa 3000 Einwohner:innen müssen seither entweder weite Wege in Kauf nehmen, um ihre Medikamente zu erhalten – oder sie nutzen jetzt die im Edeka-Frischemarkt aufgestellte Rezeptsammelstelle. „Ab sofort haben die Menschen jedoch die Möglichkeit, an unserem neu aufgestellten Terminal ihre E-Rezepte einzulösen oder auch OTC-Präparate zu bestellen“, freut sich Michael Kranz, Inhaber der Grünen Apotheke in Prenzlau. Damit trage man erneut zur Aufrechterhaltung der Arzneimittelversorgung der ländlichen Bevölkerung bei.

Am Mittwoch wurde im Frischemarkt-Boitzenburg von Edeka ein weiteres E-Rezept-Terminal offiziell eingeweiht. „Ich freue mich, dass wir die Arzneimittelversorgung für die Menschen hier vor Ort nun noch besser gewährleisten können“, sagt Kranz. Das erste Terminal hatte er im September in Prenzlau im Marktkauf-Center aufstellen lassen. „Die ländliche Bevölkerung profitiert von einem regelmäßigen Botendienst und einer niedrigschwelligen Rezepteinlösung am Terminal im Einkaufsmarkt“, erklärt der Inhaber. „Man kann sogar einfach seine alte Packung mitbringen, einscannen und neu bestellen, so lange es ein OTC-Präparat ist.“

Lösung für die ländliche Versorgung

Für Menschen, die noch nicht so technikaffin sind, gibt es ebenso eine Lösung. „Unter dem Terminal befindet sich ein integrierter Briefkasten, in den man sein Papierrezept oder ausgedruckten QR-Code einwerfen kann“, erklärt Kranz. Die Arztpraxis vor Ort sei bisher so kooperativ gewesen, Verschreibungen auch auszudrucken. „Unsere Fahrerin leert den Rezeptkasten täglich bis 10 Uhr, am folgenden Tag liefert sie dann die Medikamente nach Hause.“

 

Ein Terminal aufzustellen sei besonders in den kleineren ländlichen Gemeinden vorteilhaft: „Seit mehr als zwei Jahren fehlt hier eine Apotheke vor Ort, die Menschen fahren teilweise bis ins etwa 20 Kilometer entfernte Templin oder Prenzlau, um Medikamente zu bekommen“, berichtet Kranz. „Die bislang im Frischemarkt aufgestellte Rezeptsammelstelle wurde schon rege genutzt, mit dem Terminal wird es nun noch einfacher für die Menschen.“

Rege Nutzung und positives Feedback

Das Feedback sei bisher überwiegend positiv: „Es ist eine gute Sache, man muss auch mit der Zeit gehen“, bestätigt eine Kundin. „Wenn die Menschen Fragen haben, können sie alle Mitarbeiter:innen des Edeka-Marktes fragen, es wurden Schulungen durchgeführt, um unterstützen zu können“, weiß Magdalena Haczkiewicz, Filialleiterin der Grünen Apotheke am Markt. „Ich habe die Verantwortung für das Terminal in Boitzenburg übernommen. Seitdem die Apotheke hier schließen musste, habe ich mich auch um die Rezeptsammelstelle sowie die Arzneimittelversorgung gekümmert.“

Im Prinzip wäre auch eine Beratung per Bildschirm möglich: „Die Funktion über die Terminals live mit einer Apothekerin oder einem Apotheker zu sprechen, ist bereits angelegt. Hier im Supermarkt und im Prenzlauer Edeka ist sie aber noch nicht scharfgeschalten“, erklärt Haczkiewicz. „Wir sind aber unkompliziert telefonisch erreichbar und können unsere Patienten so beraten.“

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