Digitale Identität

Apoident: Apotheken sollen Personalausweise prüfen

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Berlin -

Ausweiskontrolle im HV: Auf die Apotheken kommt eine neue Aufgabe zu. Sie sollen dabei helfen, die digitalen Identitäten zu erstellen. Diese sollen nicht nur im Gesundheitswesen zum Einsatz kommen, sondern auch in anderen Bereichen des täglichen Lebens.

Leyck Dieken sieht die Impfzertifikate als Vorbild.Foto: APOTHEKE ADHOC

Die elektronische Gesundheitskarte (eGK) hat schon wieder ausgedient, ab dem kommenden Jahr soll sie sukzessive durch die digitale Identität ersetzt werden. Perspektivisch sollen Versicherte damit beispielswiese E-Rezepte einlösen können, aber auch den Zugang zur elektronischen Patientenakte (ePa) und zu anderen Gesundheitsleistungen soll die sogenannte GesundheitsID ermöglichen. Sie wird dann in einer digitalen Brieftasche („Wallet“) hinterlegt, beispielsweise auf dem Handy.

Beim Anlegen der digitalen Identitäten sollen die Apotheken eine Schlüsselrolle übernehmen. „Apoident“ heißt das Verfahren, mit dem der scheidende Gematik-Chef Dr. Markus Leyck Dieken die Teams betrauen will. Als Vorbild nannte er bei einer Konferenz des Digitalverbands Bitkom die Impfzertifikate, die die Apotheken während der Pandemie in großem Umfang ausgestellt hatten. Er gehe davon aus, dass die Apotheken die perfekte Anlaufstelle für die Bürgerinnen und Bürger seien, so Leyck Dieken.

Das Verfahren ist nach seinen Angaben bereits mit dem Deutschen Apothekerverband (DAV) abgestimmt, Details nannte er aber noch nicht. Das Konzept sieht vor, dass die Apotheken die Personalausweise der Kundinnen und Kunden kontrollieren und die Identität über ein spezielles Terminal der Bundesdruckerei bestätigen. Das Geld kommt von den Krankenkassen, über die Höhe der Vergütung wird noch verhandelt.

Erst Barmer, dann alle Kassen

Ab dem kommenden Jahr müssen Krankenkassen ihren Versicherten digitale Identitäten anbieten, so steht es im Digitale-Versorgungs-und-Pflege-Modernisierungsgesetz (DVPMG).

Den Anfang machen könnten Versicherte der Barmer; die Kasse hatte T-Systems bereits im vergangenen Jahr beauftragt, für ihre rund 8,7 Millionen Versicherten digitale Identitäten bereitzustellen und zu verwalten. Die Gematik hatte dem ID-Dienst der Telekom die Zulassung erteilt. Die technische Lösung hatte T-Systems gemeinsam mit Verimi in enger Abstimmung mit der Gematik entwickelt. Alle Daten liegen auch während der Verarbeitung verschlüsselt auf einer sicheren und souveränen T-Systems-Cloud in Deutschland.

Folgen könnte die Techniker Krankenkasse, die vor Kurzem auf dem Digital-Gipfel der Bundesregierung in Jena ein entsprechendes Gemeinschaftsprojekt mit der Bundesdruckerei vorgestellt hat. Bereits ab Januar will die Kassen ihren elf Millionen Versicherten über die GesundheitsID einen Zugriff auf das E-Rezept und die elektronische Patientenakte „TK-Safe“ bieten. Versicherte mit Online-Ausweis müssten für ihre GesundheitsID lediglich eine PIN festlegen und könnten sich anschließend per Smartphone identifizieren.

Kathrin Crawford (Verimi) und Thomas Müller-Kassner (T-Systems) zeigten weitere Beispiele.Foto: APOTHEKE ADHOC

E-Identität für viele Bereiche

Die digitalen Identitäten sollen nicht auf Gesundheitsanwendungen beschränkt sein. Die Telekom engagiert sich daher bei den aktuell beginnenden EU-Feldtests für digitale Identitäten: Der Konzern erprobt die Technik für das Freischalten von Mobilfunk-Karten. Getestet wird in Deutschland, Frankreich, Österreich, Polen, Niederlande, Griechenland und der Ukraine.

Außerdem wird T-Systems künftig für das europäische Cloud-Projekt „Gaia X“ eine so genannte „ID Wallet“ für den digitalen Identitätsnachweis bereitstellen. Auftraggeber ist der Eco-Verband der Internetwirtschaft im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWK). Außerdem wurde der Konzern beauftragt, für den auf Steuerberater spezialisierten Business-Software-Anbieter Datev eine ID-Lösung für die Branche zu bauen.

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