Die Nutzung der E-Rezept-App der Gematik ist umständlich und kompliziert – zumindest solange man sich noch nicht angemeldet und verfiziert hat. Die notwendigen Sicherheitshürden sorgen dafür, dass sich die App nicht durchsetzen konnte. Nun kommen auch die Kassen-Apps mit entsprechenden E-Rezept und ePA-Anwendungen. Doch auch hier gibt es hohe Hürden, die in vielen Fällen dafür sorgen, dass die Patienten physisch bei ihrer Krankenkasse vorstellig werden müssen. Eigentlich sollten die Apotheken hier unterstützen.
Der frühere Gematik-Chef Dr. Markus Leyck Dieken kündigte im vergangenen Jahr noch kurz vor seinem Abgang an, dass die Apotheken bei der Verifizierung Versicherter unterstützen könnten. Dabei geht es um die Verifizierung digitaler Identitäten, zum Beispiel für die GesundheitsID, aber eben auch für die Anwendungen zu E-Rezept und ePA. Apotheken würden eine niedrigschwellige Anlaufstelle darstellen; das Verfahren könnte zudem eine neue Einnahmequelle für Inhaber:innen werden.
Doch leider kommt hier wenig voran. Der Stand im Februar seitens des Deutschen Apothekerverbands (DAV) lautete: „Gemäß § 336 SGB V können Apotheken sichere Identifikationsverfahren für Versicherte anbieten. Der DAV befindet sich diesbezüglich im Austausch mit allen relevanten Beteiligten. Es gibt jedoch noch einige Details zu klären. Derzeit plant der DAV erste Tests dazu.“
Aktuell sieht die Gematik keine Weiterentwicklung: „Eine Pilotierung ist aktuell noch nicht gestartet.“
Grund für die Verzögerung scheint hierbei die mangelnde Kooperationsbereitschaft der Kassen zu sein. Vom DAV heißt es nämlich: „Es gibt keinen neuen Stand: Für den Test braucht es eine Krankenkasse, die freiwillig mitmacht. Das Bundesgesundheitsministerium ist jetzt in die Ansprache der Krankenkassen eingebunden. Nach dem erfolgreichen Test kann das Verfahren starten.“ So bleibt das Apo-Ident-Verfahren weiter in Planung, bis sich womöglich eine Kasse auf Drängen des BMG erbarmt, mit den Apotheken zu kooperieren.
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