Gematik lobt Abrechnung

22.000 E-Rezepte werden ausgezahlt

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Berlin -

Die verpflichtende Einführung des E-Rezepts zum Jahreswechsel war unter anderem verschoben worden, weil zentrale Fragen der Abrechnung nicht geklärt waren. In der erweiterten Testphase gibt es laut Hannes Neumann von der Gematik keine Probleme: 22.000 E-Rezepte würden jetzt ausgezahlt. Ende August soll die Testphase offiziell für beendet erklärt werden.

Gematik-CEO Dr. Markus Leyck Dieken wäre beim „E-Rezept Summit“ von Scanacs selbst gern vor Ort gewesen – immerhin wurde mit 30.000 eingelösten E-Rezepten unlängst eine wichtige Schwelle überschritten. In seinem Grußwort kündigte er an, dass diese E-Rezepte Ende den Monats abgerechnet sind. Seine Botschaft: Es sei besonders wichtig, dass alle Apotheken E-Rezepte ab September empfangen können. Denn jedes ausgestellte E-Rezepte müsse auch bedient werden können.

Hannes Neumann, Produktmanager bei der Gematik, konnte weitere Zahlen liefern: Stand heute wurden 35.173 E-Rezepte eingelöst und größtenteils auch schon abgerechnet. Momentan gebe es zwar hier und da „fachliche Fragen“ bei der Abrechnung, bislang aber keine Retaxierungen. Das seien die Rückmeldungen der Rechenzentren und Krankenkassen. Der Prozess laufe Ende-zu-Ende durch, freut sich Neumann.

Abrechnung „einwandfrei“

Sven Pannicke vom Krankenkassendienstleister Spectrum K pflichtete bei: Von den 1100 bisher im Verbund abgerechneten E-Rezepten seien die meisten schon ausgezahlt. Die Abrechnung sei „technisch und fachlich einwandfrei“ gelaufen.

In den nächsten ein bis zwei Monaten würden die weiteren von den Gesellschaftern der Gematik festgelegten Qualitätskriterien erreicht, so Neumann. Dann könne die Testphase offiziell beendet werden, dazu werde es von den Gesellschaftern neuen Beschluss geben, voraussichtlich im August. Alle Apotheken seien aber auch vor dem stufenweisen Start im September gefordert, sich schon jetzt mit dem E-Rezept auseinanderzusetzen. Denn das Projekt werde schnell in die Breite gehen. Die Krankenkassen und das Bundesgesundheitsministerium (BMG) hätten signalisiert, das E-Rezept bei den Versicherten bekannter zu machen, so Neumann.

BMG will für E-Rezept werben

Zwar kam bei einer Blitz-Umfrage unter den Summit-Teilnehmer:innen heraus, dass 84 Prozent noch keine Erfahrungen mit dem E-Rezept gemacht haben. Doch auch Dr. Susanne Ozegowski, Leiterin der Abteilung Digitalisierung und Innovation im BMG, ist überzeugt, dass das E-Rezept gerade für Versicherte viele Vorteile bieten wird. Gerade telemedizinisch ausgestellte Verordnungen und insbesondere Wiederholungsrezepte könnten „medienbruchfrei an eine Apotheke der Wahl übermittelt werden“. Ob Botendienst oder Versandapotheken – es gebe für Patient:innen dann die Möglichkeit, das Rezept direkt einzulösen.

Ozegowski will das „Leuchtturmprojekt“ E-Rezept gemeinsam zum Erfolg führen: „Wir wollen nicht beim heutigen E-Rezept stehenbleiben.“ Es müsse Raum für neue Anwendungsfälle geschaffen werden. Die rechtlichen und technischen Bedingungen beispielsweise im Bereich Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS) würden derzeit geprüft.

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