Um Engpässe zu vermeiden

Zwei Milliarden Reserve-Impfdosen pro Jahr nötig

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Berlin -

Um Versorgungsengpässe mit Impfstoff künftig zu vermeiden, sollten aus Sicht des Impfstoffbeauftragten der Bundesregierung jährlich für die gesamte EU zwei Milliarden Reserve-Impfdosen produziert werden

Der Leiter der Taskforce Impfstoffproduktion, Christoph Krupp, sagte im Gespräch mit der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Montag), Ziel sei es, in einem Quartal so viele Impfdosen zusätzlich produzieren zu können, um alle Europäer einmal zu impfen. „Das wären 500 Millionen Impfdosen in einem Quartal, also zwei Milliarden Impfdosen im Jahr.“

Dies sei sowohl wegen der Mutationen des Coronavirus nötig als auch für den Fall neuer Pandemien. Man sei mit den Impfstoff-Herstellern darüber bereits in Gesprächen, so Krupp. Deutschland soll „einen überproportionalen Anteil“ dieser Produktionskapazitäten bereitstellen. Das neue Biontech-Werk in Marburg habe eine Kapazität von etwa 750 Millionen Impfdosen im Jahr, sagte Krupp. „Rein rechnerisch brauchen wir also ungefähr drei solcher Werke zusätzlich in Europa.“

Am Freitag hatte ie europäische Arzneimittelbehörde (EMA) zwei Produktionsstandorten von Corona-Impfstoffen in Deutschland und den Niederlanden die offizielle Zulassung erteilt. Das Werk in Marburg produziert den Impfstoff von Pfizer/Biontech. Die Firma Halix im niederländischen Leiden stellt das Präparat von AstraZeneca her. Mit der Entscheidung könnten nun auch Engpässe bei der Bereitstellung des AstraZeneca-Impfstoffs kurzfristig erleichtert werden, da die vorproduzierten Impfdosen schnell ausgeliefert werden könnten. Beide Firmen haben bisher schon produziert, durften aber ohne EMA-Zulassung nicht ausliefern. Unbekannt ist, wie groß die Vorräte sind.

 

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