Eine große Mehrheit der Deutschen befürwortet eine Corona-Impfpflicht zumindest für bestimmte Berufsgruppen. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstitut YouGov sprachen sich 44 Prozent sogar dafür aus, alle Menschen in Deutschland zur Immunisierung gegen das Virus zu verpflichten. Weitere 24 Prozent wollen die Pflicht auf einzelne Berufsgruppen wie Pflegekräfte oder Krankenhauspersonal beschränken. 27 Prozent sind generell gegen eine Impfpflicht.
Damit hat sich die Stimmung seit Beginn der Corona-Impfungen in Deutschland vor knapp einem Jahr gedreht. Wenige Tage nach der ersten Impfung am 26. Dezember vergangenen Jahres hatten sich in einer YouGov-Umfrage noch 56 Prozent gegen eine allgemeine Impfpflicht und 33 Prozent dafür ausgesprochen. Die Haltung zu Impfungen für bestimmte Personengruppe wurde damals allerdings nicht abgefragt.
Unter den Wählern von CDU/CSU (56 Prozent), SPD (54 Prozent) und FDP (52) ist der Wunsch nach einer Impfpflicht für alle besonders stark ausgeprägt. Bei den Anhängern der Linken (46 Prozent), Grünen (44 Prozent) und AfD (31 Prozent) sowie den Nichtwählern (32 Prozent) findet die Idee dagegen keine Mehrheit.
Die jetzige Bundesregierung von Union und SPD lehnt eine Impfpflicht ab. Auch die Ampel-Parteien, die derzeit über die Bildung einer neuen Regierung verhandeln, sind gegen einen solchen Schritt. In anderen europäischen Ländern gibt es die Corona-Impflicht für bestimmte Personengruppen dagegen schon.
Bei einer aktuellen aposcope-Umfrage befürworten 76 Prozent der Apotheker:innen und 67 Prozent der PTA eine Impfpflicht für Gesundheits- und Pflegepersonal. Zumindest aber sollte es eine Auskunftspflicht gegenüber dem Arbeitgeber geben, finden 84 Prozent der Inhaber:innen, 72 Prozent der angestellten Apotheker:innen und 59 Prozent der PTA.
Um eine mögliche Impfpflicht für alle und die Alternativen geht es auch in der aktuellen Folge des Podcasts NUR MAL SO ZUM WISSEN.
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