Entwicklung auf den Intensivstationen

Werden die Patienten immer jünger?

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Berlin -

Der Altersdurchschnitt auf den Intensivstationen ist seit Beginn der Pandemie stark gesunken, heißt es immer wieder. Zu Beginn waren es vor allem die über 70-Jährigen, die auf eine intensivmedizinische Betreuung angewiesen waren. Wie hat sich dieser Altersdurchschnitt innerhalb der letzten Monate entwickelt? Die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) gibt einen Überblick.

Das DIVI-Intensivregister zu den derzeitigen intensivmedizinischen Behandlungskapazitäten wird seit dem 20. April 2020 gepflegt und täglich aktualisiert. Nun ist eine aktuelle sowie zeitliche Entwicklung der Altersstruktur der Covid-Patienten veröffentlicht worden.

Die Hälfte ist über 50 Jahre

Knapp die Hälfte aller sich aktuell in intensivmedizinischer Betreuung befindlichen Patient:innen ist zwischen 50 und 70 Jahren alt. Der Anteil der über 80-Jährigen auf den Intensivstationen liegt bei 6,8 Prozent. Nur 1 Prozent ist minderjährig.

Das DIVI hat die Altersentwicklung der Intensivbettenbelegung von April 2020 bis September 2021 analysiert. Im Ergebnis zeigt sich, dass es einen Rückgang bei der Altersgruppe der 70- bis 80-Jährigen gab. Im Uni und Juli erreichte der Anteil mit 36 Prozent seinen Höchststand, aktuell liegt er bei knapp 22 Prozent. Leicht gestiegen ist der Anteil der 50- bis 59-Jährigen. Diese Gruppe macht aktuell den größten Anteil innerhalb der Intensivbettenbelegung aus.

Der Anteil der intensivmedizinisch betreuten 30- bis 39-Jährigen hat sich im untersuchten Zeitraum von 3 Prozent auf 9 Prozent verdreifacht. Weiterhin am geringsten auf der Intensivstation vertreten ist die Altersgruppe der unter 18-Jährigen.

Impfdurchbrüche möglich

Die Annahme, dass immer mehr geimpfte Personen im Krankenhaus intensivmedizinisch versorgt werden müssen, lässt sich auf Basis von Datenerhebungen des Robert Koch-Institutes (RKI) nicht bestätigen. Insgesamt wurden seit der fünften Kalenderwoche rund 24.000 Impfdurchbrüche gemeldet. In der Altersgruppe der 12- bis 17-Jährigen gibt es bisher keinen bestätigten intensivmedizinisch betreuten Impfdurchbruch. In der Altersgruppe der 18- bis 59-Jährigen dokumentiert das RKI seit der KW 5 insgesamt 18 auf Intensivstationen betreute Covid-Patient:innen mit wahrscheinlichem Impfdurchbruch. In der Altersgruppe der über 60-Jährigen sind es 108.

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