Gefährdete Patientengruppen

Wer könnte von der vierten Impfung profitieren?

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Berlin -

Während die Booster-Impfungen noch in vollem Gange sind, wird in einigen Ländern schon über eine vierte Impfung gegen Sars-CoV-2 gesprochen. Vor allem für gefährdete Patientengruppen könnte sie wichtig sein. Verschiedene Untersuchungen haben sich bereits mit der Notwendigkeit einer weiteren Impfdosis beschäftigt. Wer könnte künftig von der vierten Dosis profitieren?

Bei manchen Patient:innen kommt es auch nach zwei oder drei Impfstoffdosen noch nicht zu einem ausreichenden Immunschutz. Die Daten der „Octave-Duo-Studie“ zeigten nun, dass etwa die Hälfte der immunsupprimierten Personen zumindest nach der Drittimpfung über einen gewissen Schutz verfügen. Dennoch könnte ein Viertel der Patientengruppe von einer vierten Dosis profitieren. Auch solche, die bereits nach der Zweitimpfung eine Antikörperreaktion aufwiesen, könnten durch die vierte Impfung nochmals eine Steigerung des Schutzes erfahren.

Immunsuppression: Dritte Impfung ist kein Booster

Rund 4 von 10 klinisch gefährdeten Patient:innen weisen nach zwei Dosen eines Corona-Impfstoffs niedrigere Antikörper­konzentrationen auf als gesunde Menschen. Bei vielen immunsupprimierten Personen ist die dritte Impfung somit nicht als Booster zu verstehen: Denn sie steigert nicht den vorhandenen Impfschutz, sondern baut ihn erst auf, da es zuvor nicht zu einer (ausreichenden) Antikörperbildung gekommen ist. Bei manchen ist auch nach der dritten Impfung noch kein ausreichend hoher Schutz vorhanden, sodass eine vierte Impfung den Erfolg bringen könnte.

Der „zweite Booster“ könnte somit vor allem für bestimmte Patientengruppen in Frage kommen – möglicherweise jedoch nicht für alle notwendig sein. Virologin Sandra Ciesek zählte unter anderem jene, die einen schweren Verlauf zu erwarten haben und die, die mit diesen Personen in Kontakt stehen zu den Zielgruppen. Darunter auch das Krankenhaus- und Pflegepersonal.

Vierte Impfung in Israel gestartet

In Israel wird die vierte Dosis bereits erforscht. Anfang des Jahres wurden erste Daten einer Studie mit 154 Krankenhausmitarbeiter:innen veröffentlicht. Die Konzentration der Antikörper stieg nach der vierten Dosis um das 5-fache. Man geht deshalb davon aus, dass auch der Schutz vor Infektionen, schweren Symptomen und Hospitalisierungen höher ist. Die Leiterin der Studie sieht den Anstieg der Antikörper als „gut, aber nicht ausreichend“ an. Man sei kurz nach der vierten Impfung wieder auf demselben Antikörper-Stand wie kurz nach der dritten, sagte Regev.

Sie habe sich von einer zweiten Booster-Impfung mehr erhofft. Es könne nicht das Ziel sein, sich etwa alle vier Monate erneut gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Sie sei zwar froh, dass man gefährdeten Bevölkerungsgruppen wie Immungeschwächten und über 60-Jährigen in Israel bereits die vierte Dosis gebe, sagte Regev. „Aber ich bin mir wirklich nicht sicher, ob man sie nun allen geben sollte. Wir brauchen noch mehr Informationen.“ Seit dem 3. Januar werden in Israel Erwachsene über 60 Jahren, Bewohner:innen von Pflegeheimen und Mitarbeiter:innen in der Pflege mit der vierten Dosis geimpft.

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