Senat bemüht sich um Aufklärung

Was geschah mit den Berliner Schutzmasken?

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Berlin -

Der Berliner Senat bemüht sich mit Hochdruck um Aufklärung, was genau mit einer aus Asien stammenden Lieferung von 200.000 Schutzmasken passiert ist, die nie in der Hauptstadt ankam. „Wir sind dabei, die Details zu klären“, sagte der Sprecher der Innenverwaltung, Martin Pallgen. Momentan lägen noch keine Informationen vor, was genau auf dem Flughafen in der thailändischen Hauptstadt Bangkok passiert sei.

Innensenator Andreas Geisel (SPD) hatte am Freitag mitgeteilt, die für die Berliner Polizei zum Schutz vor dem Coronavirus bestimmten Masken seien in Bangkok auf Betreiben der USA konfisziert worden. Er sprach von einem „Akt moderner Piraterie“ und „Wild-West-Methoden“. Das Portal T-online berichtete unter Berufung auf einen hohen US-Regierungsbeamten, die Vorwürfe aus Berlin seien „komplett falsch“. Der „Tagesspiegel“ bereichtet heute, die Masken seien nicht von den USA beschlagnahmt, sondern einfach zu einem besseren Preis aufgekauft worden – von wem, sei noch unklar.

Pallgen erläuterte, die Polizei habe bei einem deutschen Fachhandel 400.000 medizinische Masken der Schutzklasse FFP-2 bestellt und bezahlt. Er korrigierte damit Angaben der Innenverwaltung, in denen von einer Bestellung bei einem US-Hersteller die Rede gewesen war. Die Aussage, dass die Masken in Bangkok konfisziert worden seien, basiert dem Sprecher zufolge auf Angaben des Fachhändlers. Die Firma habe auch mitgeteilt, dass das Flugzeug mit den für Berlin bestimmten Masken Bangkok in Richtung USA verlassen habe.

Bei den fraglichen 200.000 Masken handele es sich um die erste Charge der Bestellung, sagte der Sprecher. Gemeinsam mit dem Fachhandel und der Berliner Polizei versuche der Senat nun, die genaue Lieferkette nachzuvollziehen. Wo die Masken produziert worden seien und von welchem Hersteller, sei momentan nicht bekannt.

Berliner Medien hatten gemutmaßt, dass die Masken beim US-Konzern 3M bestellt worden seien, der sie in einem Werk in China hergestellt habe. Dazu erklärte das Unternehmen: „3M hat keine Beweise, die darauf hindeuten, dass 3M-Produkte beschlagnahmt worden sind. 3M hat keine Unterlagen über eine Bestellung von Atemschutzmasken aus China für die Berliner Polizei.“ Medizinische Schutzmasken sind in der Corona-Krise weltweit eine heiß begehrte Ware.

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