Immunantwort nicht ausreichend

Vaxzevria kann intranasal nicht überzeugen

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Berlin -

Intranasale Impfstoffe sind auch in Bezug auf Covid-19 schon häufiger in den Fokus gerückt. AstraZeneca hat seinen Impfstoffkandidaten Vaxzevria ebenfalls in Form eines Nasensprays untersuchen lassen – die Ergebnisse konnten jedoch nicht überzeugen.

Die Applikation soll leicht und besonders angenehm sein, auch für Menschen mit Angst vor Spritzen können intranasale Impfstoffe eine gute Alternative sein. Doch wie steht es um die Wirkung? Der intranasale Kandidat von AstraZeneca konnte keine zufriedenstellenden Ergebnisse liefern und nicht ausreichend vor Sars-CoV-2 schützen. Die Ergebnisse der Phase-I-Studie wurden kürzlich im „eBioMedicine“ vorgestellt.

Bekämpfung an der Eintrittspforte

Die Schleimhäute von Nase und Rachen gelten als Eintrittspforte für Krankheitserreger. Der Aufbau einer Schleimhautimmunität könnte damit ein wertvoller Ansatz sein, um milde Infektionen oder auch die Ansteckung mit Krankheitserregern wie Sars-CoV-2 zu verhindern. Intranasale Impfungen sollen genau hier angreifen und wirken – AstraZeneca hat mit Fluenz Tetra bereits den ersten nasalen Grippeimpfstoff auf dem Markt.

Der intranasale Vektor-Impfstoff Vaxzevria konnte in präklinischen Studien vielversprechende Wirkungen in Bezug auf Sars-CoV-2 zeigen, nun floppte er jedoch in der ersten klinischen Untersuchung: Insgesamt wurden 42 Erwachsene eingeschlossen – 30 von ihnen waren noch nicht gegen Covid-19 geimpft. In drei verschiedenen Dosierungen wurde das intranasale Vakzin an ihnen getestet. 14 von ihnen erhielten eine zweite intranasale Impfung nach 28 Tagen. 12 Personen erhielten zwischen Tag 22 und 46 zusätzlich eine intramuskuläre mRNA-Impfung. Dann wurde in zwei weiteren Gruppen getestet, wie die intranasale Booster-Wirkung bei den Proband:innen war, die zuvor zwei Dosen Vaxzevria oder Comirnaty intramuskulär erhalten hatten.

Keine überzeugende Immunantwort

Es zeigte sich, dass die mukosalen, antigenspezifischen Antikörper nur bei wenigen Proband:innen nachweisbar waren. Im Vergleich zu Werten, die nach einer Infektion mit Sars-CoV-2 auftreten, waren die nach der intranasalen Impfung deutlich niedriger. Auch mit der Immunantwort nach einer intramuskulären Impfung konnte die nasale Impfung nicht mithalten.

Spezifische Antikörper ließen sich nur bei solchen Proband:innen nachweisen, die anschließend zusätzlich eine intramuskuläre mRNA-Impfung erhielten. Auch als Booster konnte das Nasenspray nicht überzeugen. 7 der 42 Proband:innen erkrankten im Verlauf an Covid-19. Die ausgelöste Immunantwort sei damit nicht zufriedenstellend, so die Autor:innen. In der aktuellen Form soll der intranasale Impfstoff daher nicht weiter untersucht werden.

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