In der Diskussion um mehr Freiheiten in der Corona-Krise haben führende Unionspolitiker eine Gleichstellung von Negativ-Getesteten mit Geimpften und Genesenen gefordert.
„Es darf nicht das Signal geben, dass ein Teil der Bevölkerung bereits wieder normal leben und reisen darf, während andere noch Monate ausharren“, sagte der Vorsitzende der Jungen Union, Tilman Kuban dem „Spiegel“ am Montag. „Das wird nicht funktionieren.“ Auch der stellvertretende Unionsfraktionsvorsitzende im Bundestag, Carsten Linnemann, richtete den Blick auf die, die „sehnsüchtig auf eine Impfung warten“. „Ihnen muss auch die Teilhabe durch die Vorlage eines negativen Testnachweises ermöglicht werden“, sagte er. „Ich halte die Gleichbehandlung bei den Öffnungen von Geimpften, Genesenen und negativ Getesteten für gesellschaftlich dringend geboten, ansonsten droht ein weiterer Riss durch die Gesellschaft.“
Kanzlerin Angela Merkel hatte in einer CDU-Präsidiumssitzung nach Teilnehmerangaben generell deutlich gemacht, dass für Getestete nicht das gelten kann, was für vollständig Geimpfte gelten soll. Die Sicherheit der Impfung sei viel robuster als jene von Tests. Zuerst hatte die „Bild“-Zeituntg über die Zitate berichtet.
Die „Bild”-Zeitung berichtete zudem, Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) habe im Präsidium gesagt, die Regeln mit Abstand und Masken müssten noch bleiben, bis eine Gruppenimmunität erreicht sei. Es sei zudem eine große Herausforderung, bei Migranten für eine Impfung zu werben. Auch die Migrationsbeauftragte der Bundesregierung, Annette Widmann-Mauz, habe über die Probleme gesprochen, Migranten beim Thema Corona zu erreichen. Dies funktioniere auf konventionellen Wegen nicht. Spahn habe wie die Kanzlerin davor gewarnt, die Priorisierung pauschal aufzuheben.
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