Wie hoch ist das Infektionsrisiko?

Übertragungswege: Kitas riskanter als Schulen

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Berlin -

Kitas und Schulen blieben lange Zeit geschlossen, denn zu Beginn galten sie als „Treiber“ des Pandemiegeschehens. Mittlerweile ist klar, dass es dort – unter Einhaltung der aktuellen Hygienemaßnahmen – vergleichsweise selten zu Übertragungen kommt. Das Landesuntersuchungsamt Rheinland-Pfalz hat sich die Übertragungswege in Schulen und Kitas gemeinsam mit der Universität Heidelberg genauer angeschaut.

Insgesamt seien die Befallsraten in den Kitas deutlich höher als in den Schulen gewesen, berichtet das Team. Dabei sei auffällig, dass in den Kitas die Infektionen vor allem von den Betreuer:innen ausgingen, während sich in der Schule vor allem die Kinder untereinander ansteckten. Als Grundlage für die Untersuchung dienten die Ergebnisse von Kontaktuntersuchungen der einzelnen Untersuchungsämter zwischen August und Dezember.

Bei ihrer Analyse stellte das Team fest, dass auch an Schulen und Kitas die „Superspreader-Regel“ galt – etwa 20 Prozent der Infizierten waren für 80 Prozent der Ansteckungen verantwortlich: Konkret führten 81 der 441 Fälle zu 196 Folgeinfektionen. Für die übrigen 360 Indexpersonen wurde kein einziger Folgefall identifiziert. Damit berechneten die Forscher eine Befallsrate von 1,34 Prozent – diese fällt damit geringer aus als bislang für Schulen und Kitas angenommen. Das Team begründet dies in den damals geltenden AHA-L-Regeln. Dabei steckten sich vor allem die Schüler:innen untereinander an – Lehrpersonal wurde nur selten durch die Kinder infiziert.

Erhöhtes Übertragungsrisiko in Kitas

Kitas scheinen im Vergleich zu Schulen riskanter zu sein: Das Übertragungsrisiko war insgesamt fast drei Mal so hoch wie in den Schulen. Die meisten Indexfälle waren hier auf die Betreuer:innen zurückzuführen: Erzieher:innen steckten jeweils etwa zur Hälfte andere Betreuer:innen oder Kinder an. Unter den Kindern waren die Übertragungen selten, auch eine Übertragung von den Kindern auf die Betreuer:innen kam kaum vor.

Das Team sieht daher bei Hygienekonzepten vor allem den Fokus auf Kontakten zwischen Erzieher:innen – beispielsweise auch in Pausen- oder Besprechungsräumen. „Hier könnte das größte Potenzial zur Reduktion der Infektionslast bestehen“, schlussfolgern die Forscher. Neben den allgemein gültigen Hygienemaßnahmen könnten auch gezielte Testungen und Impfungen das Infektionsgeschehen senken.

 

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