Der Vize-Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Stephan Hofmeister, wirft Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) vor, in der Corona-Pandemie für ein Test-Chaos gesorgt zu haben.
Zwar kämen nun vermehrt Schnelltests zum Einsatz, „doch leider in einer absolut kurzfristigen, ja formal sogar rückwirkenden Umsetzung, die direkt beim Start zum Chaos geführt hat“, sagte Hofmeister dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.
Erst am Montag sei die neue Verordnung des Bundesgesundheitsministeriums, die die Grundlagen der Testungen regele, bei den Kassenärzten eingegangen. „Kein Wunder, dass die niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen sich überrollt fühlen“, so Hofmeister. Voraussetzungen für ein Angebot in Arztpraxen sei eine ausreichende Verfügbarkeit von Tests sowie ein klares, unbürokratisches und rechtzeitig geregeltes Verfahren.
Zwar begrüße die KBV den vermehrten Einsatz von Schnelltests und halte diese auch für sinnvoll. Jedoch kritisierte Hofmeister: „Es wird offenbar immer wieder vergessen, dass die vertragsärztlichen Praxen jeden Tag Millionen akut und chronisch Kranker sehen, diagnostizieren und behandeln und schon damit reichlich ausgelastet sind.“
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