Geimpft oder genesen

Studie: Fast alle Jugendliche haben Corona-Antikörper

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Berlin -

Der Anteil der Bevölkerung mit Corona-Antikörpern ist wichtig für den Pandemie-Verlauf. Zumindest in einer Gruppe ist laut einer Studie in Vorpommern schon fast jeder geimpft oder genesen.

Laut einer in Vorpommern durchgeführten Studie hat der weitaus überwiegende Teil der untersuchten Jugendlichen bereits Coronavirus-Antikörper. „In der älteren Altersgruppe von 13 bis 18 sind jetzt fast alle geimpft oder genesen“, sagte die Leiterin der Untersuchung, Almut Meyer-Bahlburg. Der Anteil der Proben mit Antikörpern betrage um die 95 Prozent. Sie stammten von einer Impfung oder einer durchmachten Erkrankung.

Antikörper nehmen mit sinkendem Alter ab

Seit Ende 2020 prüfen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Blutproben, die bei Untersuchungen von Kindern und Jugendlichen im Alter bis 17 Jahren anfallen, auf Antikörper. Mittlerweile seien etwa 1300 Proben untersucht worden. Mit sinkendem Alter nehme auch der Anteil der Kinder mit Antikörpern ab. Das liegt nach Aussage von Meyer-Bahlburg, Oberärztin an der Kinderklinik der Universitätsmedizin Greifswald (UMG), auch daran, dass jüngere Kinder seltener geimpft seien.

Die Studien-Teilnahme erfolgt nach Zustimmung der Eltern beziehungsweise der Jugendlichen. Die UMG kooperiert dazu mit Krankenhäusern in Pasewalk, Stralsund, Anklam, Demmin, Bergen und zwei Praxen in Greifswald. Sei die Erhebung längere Zeit weitgehend repräsentativ gewesen, wuchs laut Meyer-Bahlburg zuletzt der Anteil der Proben aus Greifswald. Der eigentliche Fokus der Studie liegt auf der Erfassung der Dunkelziffer. Zu unentdeckten Infektionen werden Proben zugeordnet, wenn der oder die Betroffene nicht geimpft ist und ihm oder ihr auch keine Infektion zuvor bewusst war. Zur Abfrage dient ein Fragebogen.

Keine große Dunkelziffer an Infektionen

Die Dunkelziffer war gerade im Zusammenhang mit Schutzmaßnahmen in Schulen immer wieder Thema gewesen. Die Untersuchung ergab bislang eine eher geringe Dunkelziffer. Der Anteil zuvor unentdeckter Infektionen habe im Verlauf zwar leicht zugenommen, liege insgesamt aber nur bei etwa zwei Prozent, sagte Meyer-Bahlburg. Das sei „wirklich nicht sehr hoch“. Sie führe das auch auf engmaschige Tests zurück. Auch Omikron habe nicht zu einer „Explosion“ geführt.

Derzeit befinde man sich in der statistischen Auswertung, bei der auch Faktoren berücksichtigt werden sollen, die mittels Fragebogen erfasst wurden – etwa Betreuung der Kinder oder Familiengröße. Die Studie sei ursprünglich bis Ende Oktober finanziert, gegebenenfalls könne man auch noch länger Proben sammeln. Eine zusätzliche Analyse soll auch die Unterscheidung von Antikörpern infolge einer Impfung und Antikörpern infolge einer Infektion ermöglichen. Eine Publikation sei geplant. Ein weiteres vorläufiges Ergebnis der Studie: Den Angaben der Fragebögen zufolge belastete die Corona-Pandemie Eltern und Kinder zuletzt weniger stark als zu Beginn der Studie.

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