Startschuss für Janssen – ohne Beschränkungen Alexandra Negt, 03.05.2021 12:53 Uhr
Der Vektorviren-Impfstoff von Janssen ist nun bald zwei Monate zugelassen. Der Start für den großflächigen Einsatz erfolgt verspätet. Meldungen über thromboembolische Ereignisse und eine erneute Überprüfung durch die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) hatten zu einem verspäteten Markteintritt geführt. Nun impfen die ersten Zentren und mobilen Teams mit dem Vektorimpfstoff – ohne Einschränkungen.
Der Vektorimpfstoff von Janssen kommt endlich zum Einsatz – zunächst in den Impfzentren und vereinzelt durch mobile Teams. In Köln wird der Impfstoff, der nur einmalig injiziert werden muss, beispielsweise in Brennpunkten verimpft.
Bereits vor der eigentlichen Markteinführung wurde ein Rote-Hand-Brief zu möglichen Thrombosen veröffentlicht. Die bisherigen Fälle traten in den ersten drei Wochen nach der Impfung auf, hauptsächlich bei Frauen unter 60 Jahren. Spezifische Risikofaktoren konnten bislang nicht identifiziert werden. Nun kommt der Impfstoff ohne Altersbeschränkung zum Einsatz. Die Ständige Impfkommission (Stiko) hat den Impfstoff, anders als Vaxevria, für alle Altersstufen freigegeben.
Auch der Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI), Professor Dr. Klaus Cichutek, geht beim Impfstoff von Janssen von einem noch geringeren Risiko für thromboembolische Ereignisse aus als bei der Vakzine von AstraZeneca. Während es bei AstraZeneca aus Europa eine Meldung pro 100.000 Impfungen gebe, sei es bei Janssen in den USA acht Fälle bei sieben Millionen Impfungen, also eine Meldung pro eine Million Anwendungen.
Wirksamkeit und Nebenwirkungen
Der Vektorimpfstoff basiert auf einem nicht-replizierenden Adenovirus der Serogruppe 26 und weist eine Vakzineffektivität von 66 Prozent auf. Die Effektivität gegen schwere Covid-Verläufe lag mit 76,7 Prozent höher. Eine Hospitalisierung konnte in den zulassungsrelevanten Studien zu 81,8 Prozent vermieden werden.
Zu den häufigsten Nebenwirkungen gehörten wie bei allen Corona-Impfstoffen Reaktionen an der Einstichstelle. Knapp die Hälfte aller Probanden berichtete über dermale Veränderungen oder Schmerzen an der Injektionsstelle. Diese Reaktion kann bei antikoagulierten Patienten stärker ausfallen. Doch auch bei der Injektion selbst kann der Arzt/die Ärztin versuchen, durch Abklopfen von überschüssigem Material an der Kanülenspitze die lokalen Reaktionen abzuschwächen. In der Praxis zeigt sich, dass ein Tropfen, der vor der Applikation vorne an der Spitze haftet und nur teilweise in die Haut eindringt, zu oberflächigen Reaktionen führen kann.