Die auch als Corona-Impf-Hotline genutzte Nummer 116 117 des ärztlichen Bereitschaftsdienstes ist teilweise schwer erreichbar. Den „sehr ernstzunehmenden Hinweisen auf eine Überlastung der Hotline gehen wir derzeit intensiv nach“, sagte ein Sprecher des
Bundesgesundheitsministeriums (BMG) der „Welt am Sonntag“. Erste Erkenntnisse würden auf technische Gründe als Ursache hindeuten.
Seit dem 21. Dezember sind dem Bericht zufolge Call-Center mit rund 1100 Beschäftigten in Betrieb, die wöchentlich bis zu 200.000 Anfragen bearbeiten könnten. Ab 8. Januar soll die Maximalkapazität schrittweise auf wöchentlich 500.000 Anrufe hochgefahren werden, hieß es unter Berufung auf das Ministerium.
Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) entgegnete in einem Schreiben, das RTL und ntv am Sonntag vorlag: „Bei der Leitungskapazität gibt und gab keine Engpässe, was den Leitungszugang angeht. Im Maximum liefen 3000 parallele Anrufe, insgesamt läuft es auf ca. 1,5 Millionen Anrufer bis heute hinaus.“
Schwächen sieht die KBV laut dem Bericht eher bei den Bundesländern und deren Hotlines: „Teils sehr unbefriedigende Situationen ergeben sich bei den Call-Centern auf Landesebene, mit unzureichenden Besetzungen und langen Wartezeiten.“ Insbesondere Berlin, Bayern und teilweise Baden-Württemberg hätten entsprechende Probleme.
Als mögliche Alternative empfiehlt die KBV den Angaben zufolge, bei Wartezeiten Anrufe in das Call-Center des Bundes zu lenken. „Die Länder waren bislang zurückhaltend, als Auffanglösung für die eigenen überlasteten Call-Center das Call-Center des Bundes zu benennen.“ Grundsätzlich sei es aber möglich, dass das Call-Center des Bundes für allgemeine Informationen eingeschaltet werden könne, sofern regionale Wartezeiten entstünden.
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