Staaten sagen weiteren Milliardenbetrag zu dpa/ APOTHEKE ADHOC, 28.06.2020 12:17 Uhr
Weltstars wie Miley Cyrus und Shakira engagieren sich gemeinsam mit Staats- und Regierungschefs, darunter Angela Merkel und Emmanuel Macron, im Kampf gegen die Corona-Pandemie. Am Ende des Spenenmarathons steht eine zehnstellige Zahl.
Beim internationalen Spendenmarathon für Impfstoffe und Behandlungen gegen die Lungenkrankheit Covid-19 sind neue Hilfszusagen in Höhe von 6,15 Milliarden Euro zusammengekommen. Allein die EU-Kommission und Deutschland sagten am Samstag bei einer virtuellen Geberkonferenz knapp 5,3 Milliarden Euro zu. Weitere Großspenden kamen zum Beispiel aus den USA und Kanada. Damit stiegen die Einnahmen laut EU-Kommission auf insgesamt 15,9 Milliarden Euro.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sprach von einem unglaublichen Ergebnis. Der Spendenmarathon sei ein bewegender und zugleich greifbarer Moment der Einigkeit zwischen Bürgern, Regierungen, Philanthropen, Gesundheitsorganisationen und Wirtschaftsführern. Von der Leyen hatte die Geberkonferenz zusammen mit der New Yorker Nichtregierungsorganisation Global Citizen organisiert. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sagte konkret zusätzliche 383 Millionen Euro zu, während von der Leyen weitere 4,9 Milliarden Euro an EU-Mitteln ankündigte. „Ich bin der festen Überzeugung: Impfstoffe, Tests und Medikamente müssen weltweit verfügbar, bezahlbar und zugänglich sein“, erklärte Merkel in ihrer Videobotschaft zum deutschen Beitrag.
Die Mittel der EU-Kommission sollen als Kredite und Garantien fließen, die deutschen Gelder als Zuschüsse. Bereits am 4. Mai hatte Deutschland einen Beitrag von 525 Millionen Euro für die Impfstoffallianz CEPI, die Globale Impfallianz GAVI, die Weltgesundheitsorganisation WHO und verschiedene Produktentwicklungspartnerschaften zugesagt. Nach der Geberkonferenz stieg am Samstagabend ein großes Online-Konzert mit Stars aus aller Welt. Unter anderem sang Miley Cyrus vor den leeren Rängen eines Football-Stadion ein Lied, das sie Ärzten und Pflegern widmete. Neben Musikern wandten sich auch Politiker, Models und Sportler an das Online-Publikum. In einem Video, das Slums und Flüchtlingslager zeigte, sagte der Chef der Weltgesundheitsorganisation, Tedros Adhanom Ghebreyesus: „Impfstoffe entfalten ihre wahre Kraft erst, wenn sie eingesetzt werden, um die ärmsten und verwundbarsten Menschen zu schützen“.
Wann Impfstoffe und ausreichend wirksame Arzneien gegen das Coronavirus einsatzbereit sein werden, ist derzeit noch unklar. Die weltweit für den Kampf gegen die Pandemie benötigten Mittel wurden zuletzt von UN-Generalsekretär Antonio Guterres auf rund 40 Milliarden US-Dollar (36 Milliarden Euro) geschätzt.