Pressekonferenz

Söder kritisiert Impftempo und Pläne zur Lockerung

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Berlin -

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat vor dem Hintergrund sinkender Corona-Zahlen vor überstürzten Lockdown-Lockerungen gewarnt. Die Tendenz bei den Zahlen sei positiv, sagte Söder heute nach einer Videoschalte des Kabinetts in München. Unter Verweis auf das mutierte Virus warnte Söder aber, „toxisch” wäre eine Verbreitung der Mutation parallel zu einer überstürzten Lockerung. „Wir dürfen jetzt nicht nachlassen, es ist noch nicht vorbei”, betonte er. „Es ist nicht die Zeit für Lockerungen.”

Die Strategie sei komplett richtig, die Maßnahmen wirkten, sagte Söder mit Blick auf die deutlich gesunkene Zahl bayerischer Landkreise und Städte, die noch über den kritischem Wert an Neuinfektionen lägen. Söder mahnte aber, es gebe keinen Anlass zur Entwarnung, man sei noch zu weit vom Zielwert bei den Zahlen entfernt. Niemand wolle einen „Jo-Jo-Effekt”. „Was macht es für einen Sinn, ein Geschäft für drei Wochen zu öffnen, wenn man es dann wieder schleißen muss?” Ein schnelles Hin und Her hätte auch fatale Folgen für die Akzeptanz der Bevölkerung, warnte der Regierungschef.

Auch den schleppenden Verlauf der Corona-Impfungen in Deutschland kritisierte Söder. „Es führt zu Verdruss, wenn in anderen Ländern der Welt die Enkel geimpft werden, wenn bei uns aber die Großeltern auf die Impfung warten”, sagte er am Dienstag nach einer Sitzung des Kabinetts in München. Er appellierte an Bund und EU, zu klären, dass die Impfstofflieferungen besser würden. Es entstehe große Verärgerung und sei auch ein psychologisches Problem, wenn der Impfstoff nicht in ausreichendem Maße vorhanden sei. Für ein Land wie Deutschland könne nicht akzeptiert werden, dass die Impfungen so langsam verliefen.

 

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