Im Kampf gegen die Corona-Pandemie hat der Medizintechnikkonzern Siemens Healthineers einen Antigen-Schnelltest zum Nachweis des Coronavirus auf den Markt gebracht. Potenziell infizierte Menschen könnten mit dem Test innerhalb von 15 Minuten Gewissheit haben, teilte die Siemens-Tochter am Mittwoch in Erlangen mit.
Der neue Antigen-Schnelltest von Siemens ist einem Sprecher zufolge bereits erhältlich. Spezialisiertes Laborpersonal oder -Instrumente seien für den CE-zertifizierten Test nicht nötig. Der Antigen-Schnelltest liefert genauso wie die Konkurrenzprodukte von Roche oder Nal von Minden ein Ergebnis in 15 Minuten. Bei dem Schnelltest muss ein Nasen-Rachen-Abstrich in eine Kanüle mit spezieller Flüssigkeit eingeführt werden. Dadurch werde die Flüssigkeit auf eine Test-Kassette aufgetragen. Dieses Vorgehen gleicht auch der Durchführung der anderen bereits erhältlichen Antigen-Schnelltests.
Dadurch, dass der Test eine CE-Zertifizierung besitzt, sei er in allen Ländern zugelassen, die eine solche CE-Zertifizierung anerkennen – das ist im Wesentlichen der Europäische Wirtschaftsraum. Siemens Healthineers plant ferner eine Notfallzulassung bei der US-Gesundheitsbehörde FDA. Danach wolle das Unternehmen schrittweise den Test in anderen Regionen der Welt anbieten, hieß es. An der Börse machte die Aktie von Siemens Healthineers nach der Ankündigung einen Sprung, sie liegt mit plus 2,78 Prozent an der dritten Stelle im MDax.
Die Sensitivitäts- und Spezifitätswerte sind im Vergleich zu Roche und Nal von Minden ähnlich. Der „Clinitest“ von Siemens Healthineers hat eine Sensitivität von 96,7 Prozent und eine Spezifizität von 99,2 Prozent. Der Test von Roche weist eine Sensitivität von 96,52 Prozent und eine Spezifität von 99,68 Prozent auf. Der Nadal Test vom Unternehmen Nal von Minden hat eine Sensitivität von 97,6 Prozent und eine Spezifität von 99,9 Prozent. Die bisherigen Antigen-Schnelltests sind alle in Verkaufseinheiten zu je 20 Stück erhältlich. Einzelpackungen exsistieren nicht. Eine Abgabe an den Endkunden ist vorerst nicht vorgesehen. Der Abstrich muss von medizinischem Personal durchgeführt werden.
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