Das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung soll vor einer Ansteckung mit Sars-CoV-2 schützen können. US-Forscher haben nun jedoch in einem Experiment gezeigt, dass die Dichtigkeit der Masken erheblich variieren kann – auch wenn die Bedeckung korrekt getragen wird.
Für ihre Untersuchungen hat das Team derDuke Universität in Durham eine spezielle Testbox entwickelt: Sie besteht aus einer dunklen Schachtel mit einer Öffnung, in die das Gesicht des Trägers gesteckt werden kann. Auf der gegenüberliegenden Seite befindet sich eine Öffnung für eine Smartphone-Kamera. Diese zeichnet einen Laserstrahl auf, der durch einen seitlichen Schlitz in der Box vor dem Gesicht des Probanden erzeugt wird.
Im Normalfall ist der Laser unsichtbar – wenn die Strahlung durch Tröpfchen jedoch umgelenkt wird, zerstreut er sich und wird sichtbar. Dann wird er von der gegenüberliegenden Kamera aufgezeichnet. Mithilfe einer App wurden die Aufnahmen schließlich analysiert. Da das Material für die Box sehr kostengünstig und die Konstruktion einfach gehalten sei, könne sie theoretisch auch in Gemeinden aufgestellt werden, erklären die Forscher. So könnten Bewohner die Dichtigkeit ihrer selbstgefertigten Masken einfach und schnell testen lassen.
Bei den Experimenten sollten die Maskenträger fünfmal einen bestimmten Satz sprechen. Dabei zeigte sich, dass die unterschiedlichen Materialien, aus denen die Masken gefertigt waren, deutlich in ihrer Dichtigkeit unterschieden: Die beste Wirkung erzielte eine N95-Maske – diese entspricht der europäischen FFP-2-Maske. Solche mit einem Ventil, das sich beim Ausatmen öffnet, schnitten jedoch schlechter ab – sogar schlechter als chirurgische OP-Masken. Sie schützen demnach nicht besser, als einige selbst hergestellte Masken.
Auch bei den eigens hergestellten Bedeckungen gab es enorme Unterschiede: Am besten schnitten Masken mit einem Kunststoffanteil aus Polypropylen ab, auch mehrschichtige Baumwollmasken konnten überzeugen. Bei Trägern von Bandanas oder Schlauchschals aus Fleece hingegen zeigte sich sogar eine größere Tröpfchen-Entwicklung als bei Probanden gänzlich ohne Maske. Die Forscher vermuten, dass die Tröpfchen beim Atmen durch das Fleece zerfallen. Es ist jedoch unklar, ob diese winzigen Partikel als Aerosole weiterfliegen und infektiös sein könnten. Das wichtigste Ergebnis der Testbox sei, dass nicht jeder improvisierte Mund-Nasen-Schutz zuverlässig wirke.
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