Zentrale Terminvergabe

Schnelltests: NRW setzt auf Lösung aus Südtirol

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Berlin -

„Testen, testen, testen“, heißt das Motto im Kampf gegen die Pandemie. Um den Bürgern ein möglichst niederschwelliges und unkompliziertes Konzept zu Verfügung zu stellen, können Testtermine in Apotheken in Nordrhein-Westfalen nun zentral online gebucht werden. Hinter dem Terminvergabesystem steckt die Software No-Q. Entwickelt wurde die Lösung in Südtirol. Dort konnte sich das Buchungssystem schon behaupten.

Es habe nur 14 Tage von der Idee bis zur Umsetzung gedauert, berichtet Dr. Klaus Michels, Vorsitzender des Apothekerverbandes Westfalen-Lippe (AVWL), stolz. Aktuell nehmen 450 Apotheken an der zentralen Terminbuchung teil. Bei genauerem Hinschauen sieht man schnell, dass sich die Apotheken nicht nur auf den Kreis Westfalen-Lippe begrenzen: Auch in südlicheren Städten in NRW wie Köln oder Bonn sowie in der niedersächsischen Stadt Osnabrück sind Buchungen bei einzelnen Apotheken möglich. Während der Buchung wird der Kunde aufgefordert personenbezogene Daten einzugeben. Diese Vorarbeit erleichtert der Apotheke die Organisation vor Ort. Hier könne dann direkt mit der Testung begonnen werden – ein Ausfüllen von Dokumenten bleibt erspart.

Erprobt werden konnte das System bereits in Südtirol. Christian Popien von der Softwarefirma Vertical-Life hat die Softwarelösung No-Q mitentwickelt und berichtet von einem reibungslosen Einsatz in Brixen. Die Software ermöglicht es Apotheken, die Terminvergabe einfach zu digitalisieren. Die benötigte Dauer pro Test kann die Apotheke ebenso selbst bestimmen wie die Testzeiten. Es wird davon ausgegangen, dass allein bis Ende März rund 200.000 Tests über die Internetseite Testen-in-NRW.de gebucht werden.

„Wir sind sehr froh, einen westfälisch-lippischen Weg gefunden zu haben, der es vielen Kolleginnen und Kollegen ermöglicht, einen wesentlichen Beitrag zur nationalen Teststrategie zu leisten. Somit können im ganzen Land Apotheken dezentral Bürgertests anbieten“, so Michels. Eine Ausweitung der teilnehmenden Apotheken würde er sehr begrüßen. Doch er sei sich bewusst, dass der limitierende Faktor vielerorts das vorhandene Personal sei. Häufig stehe nicht ausreichend pharmazeutisches Personal zu Verfügung, um neben dem Tagesgeschäft zusätzlich Point-of-Care-Tests anzubieten. Ein weiteres Ausschlusskriterium seien bei einigen Apotheken die räumlichen Begebenheiten. „Deshalb werden nicht alle Apotheken auf der Internetseite auftauchen. Einige können es schlichtweg nicht leisten.“

Das Buchungssystem ist einfach aufgebaut. Direkt auf der Startseite kann die Postleitzahl des Ortes, an dem die Testung durchgeführt werden soll, eingegeben werden. Die Landkarte zoomt in den angegebenen Bereich und zeigt alle Apotheken an, die mittels No-Q-Software Termine vergeben. Nach Auswahl eines Tages und einer Uhrzeit muss der Kunde nur noch seine Daten eingeben. Danach ist der Termin verbindlich gebucht.

In Zukunft sieht Popien die Software No-Q auch als Unterstützung, um zum alltäglichen Leben schneller zurückzukommen. „Man könnte eine Vernetzung in Richtung Stadien oder anderen Eventlocations anvisieren. Man muss sich in einem nächsten Schritt überlegen, wie da eine wichtige Schnittstelle gebaut werden kann. Ich denke, Apotheken als dezentrale Teststellen stellen hier einen wichtigen Baustein dar.“

Auch Michels sieht hier die Bedeutung der öffentliche Apotheke: „Mit der Software-Unterstützung wird das flächendeckende Vor-Ort-Apothekennetz zu einem der größten und dichtesten Teststellenverbünde im Land. Das zeigt einmal wieder, dass die Apotheken vor Ort unverzichtbar sind – nicht nur zur Eindämmung der Pandemie.“

 

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