Die Langzeitschäden von Sars-CoV-2 sind noch immer nicht komplett erforscht. Neben Herz, Gehirn und Lunge können offenbar auch die Augen in Mitleidenschaft gezogen werden: Radiologen aus Frankreich berichten über knotenartige Veränderungen im Bereich der Makula.
Verschiedene Organe sind bislang im Zusammenhang mit Covid-19 erwähnt worden, die Augen waren jedoch nicht dabei. Das könnte sich nun ändern, denn im MRT wurden auffällige Beobachtungen bei Covid-Patienten gemacht. Medizinern der Universität Paris waren die knotenartigen Veränderungen im Augapfel – sogenannte „Noduli“ – aufgefallen. Rund sieben Prozent der Patienten litten daran.
Insgesamt wurden 129 Menschen mittels Magnetresonanztomografie (MRT) an den Augen untersucht. Die auffälligen Läsionen wurden dabei im hinteren Bereich des Augapfels, der Makula, entdeckt. Diese enthält besonders viele Sinneszellen und ist daher als Ort des schärfsten Sehens bekannt. Ein Ausfall – die sogenannte Makula-Degeneration – ist daher mit einem Verlust der Detailerkennung verbunden und kann häufig dazu führen, dass ein Lesen von Zahlen und Buchstaben unmöglich wird.
Was genau hinter den Veränderungen steckt ist bislang unklar. Schäden an der Retina könnten möglicherweise übersehen worden sein, da die Untersuchungen auf Intensivstationen unter erschwerten Bedingungen durchgeführt wurden. Alle neun Patienten wurden beatmet, sieben von ihnen sogar in Bauchlage. Sie gehen davon aus, dass die Knötchen durch eine Entzündung der Retina entstanden sind – allerdings könnte auch die Intubation in Bauchlage eine Rolle spielen. Die Noduli bei Covid-Patienten sollen nun weiter erforscht werden.
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