Stärker als dritte Biontech-Dosis

Sanofi/GSK: 2.0-Booster wirksam gegen Omikron

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Berlin -

Gemeinsam arbeiten Sanofi und GlaxoSmithKline (GSK) an einem Covid-19-Booster der nächsten Generation. Neusten Studiendaten zufolge soll er eine starke Immunantwort gegen besorgniserregende Varianten erzeugen – auch gegen Omikron. Dabei zeigte er sich wirksamer als eine dritte Dosis des Vakzins von Biontech/Pfizer.

Zwei Studien liefern neue Daten zum Covid-19-Booster: In der Phase-III-Studie „VAT02“ konnte der Kandidat von Sanofi und GSK 15 Tage nach der Immunisierung einen signifikanten Anstieg der Antikörpertiter gegenüber dem Ausgangswert erzeugen. Die Proband:innen waren zuvor mit mRNA-Impfstoffen grundimmunisiert worden.

Überarbeiteter Booster zeigt starke Immunantwort

Gegenüber der Omikron-Variante BA.1 konnte der Booster eine 40-fache Steigerung erzeugen. Im Vergleich zum ursprünglichen Booster-Kandidat konnten gegen die Varianten BA.1 und BA.2 doppelt so viele neutralisierende Antikörper erzeugt werden. Der neue Booster sei in beiden Studien gut verträglich gewesen, heißt es in einer Pressemitteilung.

Die davon unabhängig laufende Studie „Coviboost“ zeigte, dass der neue Booster nach einer Grundimmunisierung mit dem mRNA-Vakzin von Biontech/Pfizer besser schützt als eine dritte Impfung mit dem Biontech/Pfizer-Vakzin – die neutralisierenden Antikörpertiter lagen beim Booster von Sanofi/GSK deutlich höher.

Sanofi vs. Biontech: Welcher Booster ist besser?

Der Anteil der Teilnehmer:innen mit einem mindestens zehnfachen Anstieg der neutralisierenden Antikörpertiter für den ursprünglichen Sars-CoV-2-Stamm zwischen Tag 0 und Tag 15 war:

  • Sanofi/GSK-Booster der nächsten Generation: 76,1 Prozent
  • Ursprünglicher Sanofi/GSK-Booster: 55,3 Prozent
  • Pfizer/Biontech-Booster: 63,2 Prozent

Die knapp 250 Proband:innen entwickelten durch alle drei Booster auch Antikörper gegen die Omikron-Variante BA.1 – die höchste Reaktion wurde durch den neuen Sanofi/GSK-Kandidaten erzielt. Die Ergebnisse der Coviboost-Studie sind auf einem Pre-Print-Server verfügbar und warten auf die Veröffentlichung in einem Peer-Review-Journal. Damit sind sie aktuell noch nicht unabhängig geprüft worden.

„Covid-19 entwickelt sich weiter und die Kombination aus dem Auftreten von Varianten und nachlassender Immunität wird wahrscheinlich dazu führen, dass zumindest in einigen Bevölkerungsgruppen zusätzliche Auffrischungsimpfungen erforderlich sind“, erklärte Thomas Triumph, Executive Vice President bei Sanofi Vaccines. Der überarbeitete Booster sei ein starker Impfstoffkandidat, der einen breiten Schutz gegen mehrere Covid-19-Stämme biete.

Neuer Booster soll noch in diesem Jahr kommen

Der Booster-Kandidat der nächsten Generation wird parallel zu den laufenden Überprüfungen des Impfstoffkandidaten der ersten Generation entwickelt. Die Daten zum Booster sollen in den kommenden Wochen bei den Zulassungsbehörden eingereicht werden. Sanofi und GSK planen, ihn noch in diesem Jahr zur Verfügung stellen zu können. Bei dem Booster-Kandidaten handelt es sich um einen adjuvantierten rekombinanten Impfstoffkandidaten, welcher das entwickelte Adjuvans von GSK enthält.

Aktuell wird die Zulassung des gemeinsamen Impfstoffes Vidprevtyn erwartet. Bereits im April 2020 verkündeten die beiden Pharmagiganten Sanofi und GSK ihre Zusammenarbeit für eine besonders schnelle Entwicklung eines Impfstoffes gegen Covid-19. Damals rechneten die Hersteller mit dem Beginn klinischer Studien ab der zweiten Hälfte des Jahres 2020 und einer Zulassung 2021.

Vidprevtyn zählt zu den proteinbasierten Subunit-Impfstoffen. Somit reiht sich der Sanofi-Impfstoffkandidat bei Nuvaxovid (Novavax) ein. Das Vakzin enthält rekombinante Proteinfragmente des Spike-Proteins basierend auf dem Wildtyp. Um einen tatsächlichen Totimpfstoff, also einen Ganzvirusimpfstoff, handelt es sich demnach nicht. Zur Wirkverstärkung ist ein Adjuvans beigefügt. Ähnlich wie bei Nuvaxovid enthält der Impfstoff von Sanofi bereits das fertige Spikeprotein. Bei den mRNA-Impfstoffen Comirnaty und Spikevax erhält der Körper lediglich die Information zur selbstständigen Herstellung des Proteins.

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