Virustatikum-Wirkung versagt

Resistenzen gegen Remdesivir

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Berlin -

Die Wirkung von Remdesivir gegen Sars-CoV-2 galt bisher als zuverlässig. Nun kam es jedoch bei dem ersten zugelassenen Corona-Medikament zu einem Wirkverlust. Muss künftig vermehrt mit Resistenzen gegen den Wirkstoff gerechnet werden?

Remdesivir gilt seit Beginn der Pandemie als großer Hoffnungsträger. Die Substanz wurde als erstes Medikament gegen Covid-19 zugelassen. Seitdem wird sie erfolgreich zur Behandlung eingesetzt. Trotz aller Mutationen konnte die Therapie bisher zuverlässig ihre Wirkung erzielen. Wissenschaftler:innen hatten jedoch bereits früh angemerkt, dass es zu einer Resistenzbildung kommen könnte.

Wirkverlust durch Resistenzbildung

An der Yale University School of Medicine in New Haven wurde nun ein Fall dokumentiert, bei welchem das Virustatikum versagte. Es handelt sich um eine 70-jährige Lymphompatientin, welche an Covid-19 erkrankte und mit Remdesivir behandelt wurde. Zunächst schien die 10-tägige Therapie erfolgreich: Der Ct-Wert des PCR-Tests konnte gesenkt werden, wodurch eine verringerte Viruslast nachgewiesen wurde. Unter der Therapie mit Remdesivir kam es dann jedoch zu einem Rückfall.

Ursache für die Resistenzentwicklung ist eine Mutation mit dem Namen E802 im Gen NSP12, welche die RNA-Polymerase verändert und so die Wirkung von Remdesivir abschwächt. Mithilfe von Genomsequenzierungen konnten die Wissenschaftler:innen die Anpassung von Sars-CoV-2 dokumentieren.

Mutation entsteht während Remdesivir-Behandlung

Insgesamt wurde das Virus 27-mal sequenziert. Die ausschlaggebende Mutation wurde erstmals am siebten Tag der Remdesivir-Behandlung identifiziert. Laboruntersuchungen zeigten, dass durch die Mutation die Wirkung von Remdesivir deutlich verringert wurde. Die Konzentration, bei der die Hälfte der Viren abgetötet wird, stieg auf das Sechsfache an.

Es zeigte sich zwar, dass das Virus durch die Mutation gegen Remdesivir resistent wurde, gleichzeitig verlor es jedoch auch an Infektiosität. Das Team geht daher davon aus, dass sich die Mutation gegen andere Virusvarianten nicht durchsetzen könnte. Grund zur Sorge vor einer Ausbreitung der Remdesivir-resistenten Variante bestehe daher nicht.

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