Im Kampf gegen die Corona-Pandemie hat die saarländische Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) für Herbst oder Winter die Wiedereinführung einer Maskenpflicht in Gebäuden oder Schulen nicht ausgeschlossen. „Das wird man sich angucken müssen, an welchen Stellen es Sinn macht“, sagte sie der Deutschen Presse-Agentur in Saarbrücken. „Ich würde nicht ausschließen, dass das noch einmal ein Instrument sein könnte.“ Masken seien „von der Eingriffsintensität niederschwellig“. Daher werde das Thema „noch einmal eine erhebliche Rolle spielen“.
Das „Sommergefühl“ mit einer Leichtigkeit, die von allen genossen werde, könne sich im Herbst „eintrüben“ und trüge auch schon jetzt, warnte sie. Die Infektionszahlen seien bereits sehr hoch. Allerdings habe man es mit einer Covid-19-Variante zu tun, die zwar sehr ansteckend sei, aber im Regelfall milde verlaufe.
Man müsse jede Phase der Pandemie genau und gesondert anschauen, sagte die Regierungschefin. Die beste Antwort auf Corona sei nach wie vor, sich impfen zu lassen. „Deshalb ist das sicher auch eines der wichtigsten Instrumente, wenn wir aus der Sommerpause rauskommen, dieses Thema noch mal nach oben zu fahren“, sagte Rehlinger. Jeder könne sich selbst vor schweren Verläufen schützen.
Derzeit könne sie nicht sehen, „dass wir uns noch einmal in eine Lockdown-Situation hineinbegeben“ müssten. „Wir sollen auch alles tun, dass es dazu nicht in Schulen und Wirtschaft kommt.“
Die Ministerpräsidentin kritisierte den liberalen Koalitionspartner in der Ampelkoalition auf Bundesebene. „Was ich nur noch schwer nachvollziehen kann, ist diese Null-Schutz-Strategie der FDP“, sagte sie. „Ich sehe nicht, dass das von der Bevölkerung getragen wird. Insofern würde der FDP vielleicht auch ein Blick auf die letzten Wahlergebnisse helfen.“
Rehlinger sagte, nach ihrer Einschätzung habe diese Haltung auch dazu geführt, dass die FDP bei der Landtagswahl im März den Einzug in den saarländischen Landtag verpasst habe. „Natürlich wollen die Bürger nicht bevormundet werden, und die Wirtschaft will nicht abgewürgt werden. Aber ich habe noch niemanden getroffen, der so gar nicht geschützt werden möchte.“
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