OTC-Hersteller

Ratiopharm: Außendienst bleibt zu Hause

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Berlin -

Die Corona-Krise macht vor der Pharmabranche nicht halt. Zwar ist die Nachfrage gerade nach Schmerz- und Erkältungsmitteln stabil bis steigend. Doch den Außendienst in die Apotheken zu schicken, ist derzeit ein aussichtloses Unterfangen. Die ersten Hersteller ziehen Konsequenzen.

„Wir werden vorübergehend Apotheken ausschließlich telefonisch durch unsere Außendienstmitarbeiter betreuen und keine persönlichen Besuche bei den Kunden durchführen“, erklärt ein Sprecher von Ratiopharm auf Nachfrage. „Zum einen wollen wir dadurch den Empfehlungen und Vorgaben der Regierung und Behörden nachkommen, die dazu dienen, die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen. Zum anderen ist es in der aktuellen Situation wichtig, dass sich das Fachpersonal in den Apotheken voll und ganz auf die Versorgung ihrer Patienten konzentrieren kann.“

Auch bei Stada hat man das weitere Vorgehen gerade im deutschen Führungsgremium diskutiert: „Es wurde besprochen, dass die Arztaußendienste nicht mehr unterwegs sind, den Apothekenreferenten ist es freigestellt, ob sie bereits vereinbarte Termine wahrnehmen“, so ein Sprecher. In jedem Fall müsste die Kollegen vorher nachfragen, ob es für den Apotheker passt, auch weil die gerade ja viel beschäftigt sind.“

Bei Hermes hat man dem Außendienst noch nicht kein Besuchsverbot erteilt. „Wir beobachten und bewerten die Situation täglich neu“, sagt Geschäftsführer Jörg Wieczorek.

Pfizer hat derweil seine Mitarbeiter am Standort in Berlin ins Home Office geschickt. So trage man aktiv dazu bei, das Coronavirus einzudämmen und Mitarbeiter, Patienten, Ärzte und weitere Mitarbeiter im Gesundheitswesen bestmöglich zu schützen. Ab Montag werden entsprechende Regelungen für den Standort Berlin und den Pharmaaußendienst umgesetzt. „Die Arbeit wird von zuhause fortgesetzt und verstärkt digitale Kanäle genutzt. Diese Regelungen gelten vorerst für zwei Wochen.“

Angesichts der zunehmenden Grenzsperrungen besteht auch die Gefahr, dass Lieferketten abreißen. Novartis kann vorerst ohne Probleme produzieren wie bisher. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt sehe man keine potenziellen Versorgungsprobleme wegen des kürzlich von US-Präsident Donald Trump verhängten Reiseverbots zwischen den USA und der EU, heißt es in einer Stellungnahme vom Freitag, die der Nachrichtenagentur AWP vorliegt. Abgesehen davon, dass die Gesamtmenge der Medikamente, die per Luftfracht von Europa in die USA mit Passagierflugzeugen transportiert werde, begrenzt sei, stünden dem Konzern alternative Versandwege und Transportunternehmen zur Verfügung.

Gleichzeitig wiederholt Novartis in der Stellungnahme frühere Aussagen: Der Konzern erachte seine Lagerbestände als ausreichend, um den Bedarf für Produktion und Vertrieb zu decken. Man rechne derzeit nicht mit einer Unterbrechung der Lieferkette wegen des Coronavirus-Ausbruchs.

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